Ein Floß auf dem Weiher an Loch zehn und darauf eine Harfenistin, die den Abschlag der Turnierteilnehmer begleitet - so könnte eine der musikalischen Inszenierungen der Golfbahnen im Starnberger Golfclub aussehen. Zum Auftakt in die Sommerferien findet im GC Starnberg ein Turnier ganz besonderer Güte statt. Mitspielen werden am 29. Juli auch die Musiker des Vereins Bayerische Philharmonie. Sie werden allerdings nicht den Golfschläger schwingen, sondern auf ihren Instrumenten spielen und das Benefiz-Turnier "musikalisch inszenieren", wie der Dirigent und Gründer der Bayerischen Philharmonie Mark Mast bei einem Pressefrühstück erklärte. Die Einnahmen des Tages kommen dem gemeinnützigen Verein Bayerische Philharmonie zugute.
Der Tag startet mit einem Musik-Brunch. Ab 11.00 Uhr gehen die Golfteams dann auf den Platz und werden musikalisch begleitet. Ob ihr Golfspiel eher einen Trauermarsch auslöst oder einen fröhlichen Musikwirbel, das wird sich zeigen. Der Sport soll für die Teilnehmer an diesem Tag zu einem ganz besonderen Erlebnis werden, "sie aber natürlich nicht in ihrer Konzentration stören", wie Mast erklärt. Ausklingen wird der Abend, wie es bei Golfturnieren so üblich ist bei einem Gala-Dinner mit Benefizkonzert.
Die Bayerische Philharmonie, nicht zu verwechseln mit den Münchner Philharmonikern, hat sich der Ausbildung und Förderung junger Musiker im symphonischen Musizieren verschrieben. Der 1994 gegründete Verein beheimatet das Münchner Jugendorchester, ein Projektorchester für Musikstudenten und ein Kammerorchester sowie den Chor der Bayerischen Philharmonie, einen Kinder- und einen Jugendchor. "Wie bringen im Jahr gut 2000 junge Musiker in rund 70 Konzerten auf die Bühne", erzählt Mark Mast, der auch für das Schwarzwald Musikfestival verantwortlich zeichnet.
Mit dem Benefiz-Turnier geht der gemeinnützige Verein, der nach Aussagen seines Gründers nur fünf Prozent öffentliche Gelder erhält neue Wege im Sponsoring. Und der GC Starnberg scheint durchaus willens zu sein das ungewöhnliche Event fest in seinen Turnierkalender aufzunehmen.
Der gebürtige Schwarzwälder Mast ist im Landkreis kein Unbekannter. Zwölf Jahre lang von 1998 bis 2009 fungierte er als Künstlerischer Leiter der Orff-Festspiele in Kloster Andechs. Die "Bernauerin" war seine letzte Produktion für den Heiligen Berg gewesen. Mast schied im Streit. Der Grund für den Rückzug seien "unüberbrückbare künstlerische Differenzen mit dem neuen Künstlerischen Leiter Marcus Everding", hieß es damals.