Gymnasium Gauting:Willkommen im Unterricht von morgen

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Oskar und Paula aus der Klasse 5 b am Gautinger Otto-von-Taube Gymnasium demonstrieren die neuen Smartboards für den Unterricht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Fünftklässler lernen den Umgang mit Smartboards im Schulunterricht kennen. Die interaktiven Bildschirme spendiert ihnen die Gemeinde

Von Magdalena Seidenspinner, Gauting

Wie der Unterricht an den neuen Smartboards funktioniert, das demonstrieren Paula und Oskar aus der 5 b. Rechts auf der elektronischen Tafel stehen lateinische Verben, auf der linken Seite eine Tabelle der verschiedenen Zeitformen. Vorsichtig umkreist Paula eines der Verben mit dem Finger und schiebt es in die zweite Spalte der Tabelle. "Das ist die Lassofunktion", erklärt die Zehnjährige, "damit lassen sich die Wörter einfach einfangen und verschieben." Insgesamt zwei dieser neuen interaktiven Bildschirme hat das Otto-von-Taube Gymnasium Gauting in den Faschingsferien erhalten. Die sogenannten "Touch84"-Bildschirme ersetzen nun in zwei Klassenzimmern die gewöhnlichen Schultafeln. Die Anschaffung dieser neuen Bildschirme sei ein echter Motivationsschub für Schüler und Lehrer gewesen, schwärmt die Schulleiterin Sylke Wischnevsky bei der offiziellen Einweihung der Boards. "Das ist eben die Technik, die unserer heutigen Lebenswirklichkeit entspricht", sagt die Direktorin.

Zur Einweihung ist auch Gautings Bürgermeisterin Brigitte Kössinger gekommen. Die Gemeinde hat die technische Aufrüstung des Gymnasiums finanziert. Deswegen überreicht Kössinger dem Lehrerkollegium zur Einweihung feierlich eine Tastatur. "Wir sind als Gemeinde sehr stolz, unser Gymnasium bei der großartigen pädagogischen Arbeit, die hier geleistet wird, unterstützen zu können", sagt sie.

Auch Jürgen Kaletta, stellvertretender Schulleiter, freut sich über die Förderung durch die Gemeinde. "Uns als Lehrern bietet diese vierte Generation der Unterrichtstechnik ganz neue Möglichkeiten", schwärmt er, der außerdem der Technikbeauftragte aller bayerischen Gymnasien ist. Die Smartboard seien intuitiv bedienbar, komplizierter Einführungskurse bedarf es hierfür nicht.

Wie vielseitig die neue Technik einsetzbar ist, demonstriert Kaletta anhand verschiedener Simulationen. Mit wenigen Klicks kann man einen Körper virtuell um die Sonne kreisen lassen, seine Geschwindigkeit oder Masse verändern. "Wir können im Unterricht jetzt schnell und spontan Dinge zeigen und die neuen Medien so zielgerichtet in die Stunden einbinden."

Ein Ersatz für die klassischen Schulexperimente seien die Smartboards allerdings nicht, lediglich eine Ergänzung, betont Jürgen Kaletta, der am Gautinger Gymnasium Physik unterrichtet. "Manche Dinge müssen die Schüler einfach selbst in der Hand gehabt haben." Aber zum Beispiel für Experimente, die im Klassenzimmer zu aufwendig oder zu gefährlich wären, sei das Smartboard mit Internetzugang eine tolle Lösung.

Auch aus Kostengründen seien die neuen Touchboards eine sinnvolle Investition, sagt Ralf Kimmelmann, Leiter der IT-Abteilung der Gemeinde. "Im Vergleich zu den Whiteboards der dritten Generation, die über einen Beamer gesteuert werden, ist das neue Touchboard zwar teurer in der Anschaffung, aber deutlich günstiger in der Wartung", erklärt er. Etwa 7 000 Euro kostet so ein neues Touchboard. Bei einer Lebenserwartung von etwa 30 Jahren erhofft sich die Gemeinde Ersparnisse von über 12 000 Euro pro Board.

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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