Gliching:Kostensprung beim Gymnasium

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Die Generalsanierung des Christoph-Probst-Gymnasiums in Gilching wird teurer als geplant - jetzt ist bereits von 16 Millionen Euro die Rede.

Wolfgang Prochaska

Die Generalsanierung des Christoph-Probst-Gymnasiums in Gilching wird noch teurer. Wie der Vorsitzende des Zweckverbands für weiterführende Schulen im westlichen Landkreis Starnberg, Peter Flach (CSU), in der Versammlung am Donnerstag mitteilte, hat es einen "Kostensprung" von 2,5 Millionen Euro gegeben. Nun kommt die Sanierung auf knapp 16 Millionen Euro.

Da das 35 Jahre alte Gymnasium kaum mehr heutigen Standards bei Wärmedämmung und Raumaufteilung entspricht und die Außenanlagen teilweise marode sind, kann der Zweckverband, der eigentlich mit fast zehn Millionen Euro Schulden finanziell stark angeschlagen ist, die Sanierung nicht weiter hinausschieben. Deshalb stimmten die Verbandsräte einstimmig den Sanierungsplänen zu. Diese schauen so aus, dass das Gebäude bis auf den Rohbau entkernt wird. In vier Bauabschnitten wird das Gymnasium sukzessive modernisiert. Dazu zählen ein neues Treppenhaus, ein neu gestalteter Eingangsbereich, neue Grundleitungen sowie eine komplett neue Elektronik. Letztere Punkte führten vor allem zur Kostensteigerung.

Die Räte begrüßten allerdings, dass der Eingang nun klar erkennbar sein wird und Hinweistafeln erhält. Die Lehrsäle bekommen ein Glasdach für Tageslicht und das ganze Gebäude erhält eine neue Außenhülle. Im April 2011 sollen die Arbeiten beginnen. Der Unterricht findet dann teilweise in Containern statt. Fertigstellung ist im Herbst 2013.

Kopfschütteln löste bei den Verbandsräten die Tatsache aus, dass ohne modernes Lüftungssystem geplant wurde. Christine Rose (SPD) bemängelte dies heftig: "Wir machen eine Generalsanierung und bedenken nicht diesen wichtigen Punkt." Sie erhielt Unterstützung durch Studiendirektor Friedrich Ulrich. "Eine permanente Lüftung wäre wünschenswert, da durch die bessere Wärmedämmung noch weniger Lüftung möglich ist." Damit würden die Kosten aber um 750.000 Euro steigen.

Die Versammlung sprach sich dennoch für den Einbau aus. Verbandschef Flach sah nun aber die Realschule Herrsching, die auch saniert wird, benachteiligt, da das Gebäude keine besondere Lüftung erhält. "Wir schaffen damit Schüler zweiter Klasse." Das wolle er nicht. Deshalb soll nun in Herrsching nachgefragt werden, ob ein Lüftungssystem gewollt wird.

Da man schon beim kräftigen Geld ausgeben war, sprach Flach auch noch die Sanierung der Turnhalle an. Dort herrsche großer Sanierungsbedarf, da der Sportboden und die Dämmwände "am Ende" seien. Kosten: 1,3 Millionen Euro. Das war der Versammlung dann doch zu viel. Thomas Reich (Freie Wähler) protestierte gegen die "Überrumpelungstaktik". Er fühle sich nicht informiert. Daraufhin wurde der Punkt auf die nächste Sitzung vertagt.

Schon jetzt steht, dass die Mitgliedsgemeinden aus dem westlichen Landkreis ordentlich in die Tasche greifen müssen. Dafür wurde ein Finanzierungskonzept für 20 Jahre aufgestellt, damit die Kämmerer "verlässlich kalkulieren" können, wie Flach meinte.

© SZ vom 11.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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