Gilching:Von der Brennerei zur Brauerei

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Im Ortsteil Argelsried sollen künftig Biere hergestellt werden

Von Astrid Becker, Gilching

Wenn es nach dem Bau- und Hauptausschuss in Gilching geht, könnte sich schon bald die Alte Brennerei im Ortsteil Argelsried in eine Brauerei verwandeln. Einem entsprechenden Antrag auf Vorbescheid haben die Mitglieder des Ausschusses nun das Einvernehmen erteilt - nach Paragraf 35 des Baugesetzbuches, denn das Areal liegt im Außenbereich.

Das Grundstück nebst bestehender Bebauung gehört Martin Fink jun., der den Antrag auf Nutzungsänderung gestellt hat. In dem Piloten und Biersommelier Mathias Lottes aus Geisenbrunn hat der Landwirt bereits den Mann gefunden, der dort sogenannte Craft-Biere herstellen will. Schon jetzt braut Lottes Sorten wie "Sud-Terrain", "Wai-Zen" oder auch "India Pale Ale", die er bereits unter dem Namen seines 2013 gegründeten Unternehmens "Braukraft Geisenbrunn" vertreibt. Diese Spezialitäten will Lottes in der ehemaligen Kartoffelbrennerei brauen, zur Verkostung anbieten und vermarkten. Zudem soll auf dem Areal noch ein Landmarkt entstehen, der landwirtschaftliche Produkte aus der Region wie Eier und Milch im Sortiment haben soll. Zudem sind in der ehemaligen Brennerei noch mehrere, angeblich kostengünstige Wohnungen geplant, die wie der gesamte Betrieb über eine Hackschnitzelanlage beheizt werden sollen. Bürgermeister Manfred Walter findet dieses Vorhaben "toll" - zumal es schon früher eine Braustätte in Argelsried gegeben hatte. Ludwig Plötz aus Cham in der Oberpfalz hatte 1870 in der heute nicht mehr existierenden Gaststätte "Argelsried" Bier gebraut. Bis 1912 hatte diese Brauerei bestanden. Auch in Gilching soll noch bis 1954 Bier hergestellt worden sein.

Der Vorbescheid ist nun der erste Schritt zu der Verwirklichung dieses Projekts. Das letzte Wort in dieser Sache spricht aber das Landratsamt. Ihm obliegt nun die Prüfung, ob die geplante Nutzungsänderung im Außenbereich wirklich möglich ist. Etwa drei Monate hat die Behörde laut Walter dafür Zeit.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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