Mit einer ersten "Critical Mass"-Aktion haben Fahrradfahrer mit ihrer Tour durch Gilching auf das aus ihrer Sicht weiterhin mangelhafte Radwegenetz in der Gemeinde aufmerksam gemacht. In Zweierreihen radelten daher jetzt die Teilnehmer der Aktion im Strom auf der Römerstraße, Weßlinger Straße und dem Starnberger Weg, um auf die gefährlichen Stellen im Straßenverkehr für Radfahrer in der Gemeinde hinzuweisen.
Zu der Demo-Fahrt im Pulk hatte die Gilchinger Ortsgruppe im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) aufgerufen, der hiermit auch auf ein bestimmtes Recht der Fahrradfahrer hinweist. Denn in einer Gruppe von mehr als 15 Personen bilde man einen "Verband" und dürfe dann zu zweit nebeneinander auf der Straße fahren, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit dieser Aktion wolle man vor allem aber die "Schwachstellen" im Radwegenetz aufzeigen und für eine "bessere Verteilung des Verkehrsraums werben", erläutert Kilian Häuser, Sprecher der Ortsgruppe in Gilching. Bei der Tour seien alle Altersgruppen und auch Familien mit Kindern dabei gewesen. In Gilching müssten Radwege ausgebaut und Schutzstreifen geschaffen werden, so Häuser. Es wäre auch notwendig, mehr Ständer und Abstellanlagen für Fahrräder zu installieren, besonders am S-Bahnhof Neugilching.
Auf der Mängelliste des ADFC steht der Kreisverkehr am Starnberger Weg und Karolingerstraße ganz oben, wo es zu brenzlichen Situationen komme, weil die Autofahrer zu schnell in den Kreisel hineinfahren würden. Ein Problem sei auch die Parkplatzsituation vor dem Discounter in der Landsberger Straße: Dort querten Autos den Rad- und Fußweg, weshalb die Parkplätze verschwenkt werden sollten. Seit langem schon fordert der ADFC sicherere und bessere Radwege in Gilching, wo es für Radler "sehr stressig" sei.