Gilching:Runder Tisch zur Inklusion

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Gemeinderat stimmt einem erweiterten Gremium aus Pädagogen, Senioren- und Jugendbeiräten zu

Von Christian Deussing, Gilching

Ein Runder Tisch soll sich künftig in Gilching mit dem Thema "Inklusion" intensiv beschäftigen und die Bürger dafür sensibilisieren. Es geht darum, behinderte Menschen und jeden Einzelnen - unabhängig seiner individuellen Merkmale und sozialen Herkunft und wirtschaftlichen Situation - ins Leben einzubeziehen. Einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hat jetzt der Gemeinderat zugestimmt. Das Gremium hatte im Juni einen ähnlichen Vorschlag der Grünen noch abgelehnt, die allerdings einen "Inklusionsbeirat" durchsetzen wollten.

Der Personenkreis ist mit dem Runden Tisch nun erweitert worden. Neben Menschen mit Behinderungen können unter anderem die Leiter von Schulen und Kindergartenstätten, Sozialpädagogen der Gemeinde, Senioren- und Jugendbeiräte aber auch Mitarbeiter des Bauamtes teilnehmen, die die Barrieren zum Beispiel in Straßen und auf Gehwegen gut kennen. Dieser Runde Tisch könne wichtige "Anstöße" zur Inklusion liefern, indem die Mitglieder sich vernetzen und gegenseitig motivieren, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Rappenglück in der Sitzung. Ziel sei es auch, aus der Mitte dieser Institution heraus, engagierte Leute zu finden. Diese sollten die Inklusion verbessern und Initiativen dazu starten. Rappenglück erinnerte hierbei an das "erfolgreiche Beispiel", als der erste Energie-und Umwelttag in Gilching ins Leben gerufen worden war.

Dass es nun keinen Beirat, sondern einen Runden Tisch zur Inklusion gibt, damit konnte Grünen-Sprecher Peter Unger gut leben, der zudem Referent für "Behindertenangelegenheiten" ist. Er unterstütze diesen neuen Weg, Menschen mit Behinderung ein "selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen". Das betreffe auch die Mobilität und Chancen in der Freizeit. Unger verwies aber auch darauf, dass die Inklusion Geld koste.

Ablehnend äußerte sich jedoch Vize-Bürgermeister Martin Fink (CSU) zur Aktion Runder Tisch. Seiner Ansicht nach laufe dieses Modell "ins Leere", es sei ein bisschen wie ein "Wunschkonzert". Denn er glaube nicht, dass etwas wie die Inklusion durch Teilnehmer eines Runden Tisches gelöst werden könnten. Fink wies in diesem Zusammenhang auf den "Bürgerdialog" und die Arbeit der Sozial- und Behindertenreferenten im Starnberger Landratsamt hin, die sich um diese Aufgaben kümmerten. Finks Einwände fanden aber kaum ein Echo - der Runde Tisch wird kommen.

© SZ vom 19.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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