Gilching:Rathaus weicht Wohnhäusern

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Gemeinderäte kritisieren Höhe der Gebäude

Von Christian Deussing, Gilching

Auf dem alten Rathausgelände in Gilching werden mindestens 18 Sozialwohnungen gebaut. Bauherr ist der Verband Wohnen, dessen Planungen am Dienstag im Gemeinderat präsentiert wurden. Die Gebäude gegenüber der Turnhalle sollen dreistöckig sein. Geplant sind elf Parkplätze in einer Tiefgarage.

Der Entwurf löste im Gemeinderat eine Debatte über die Höhe der Gebäude und die Anzahl der Stellplätze aus. Nach einem Antrag von CSU-Fraktionssprecher Paul Vogl wurde die Zahl der Parkplätze mit knapper Mehrheit auf 18 erhöht. Zudem darf das neue Gebäude maximal einen Meter höher werden als das alte Rathaus, das abgerissen wird.

Kritisch äußerte sich Fritz Wauthier (SPD) zu dem Bauprojekt, das er an diesem Standort für nicht besonders geeignet hält. Dass nun dort eine "maximale Verdichtung" angestrebt werde, sei absehbar gewesen. Wenn einmal der seiner Ansicht nach missglückte Turnhallenbau in 20 Jahren verschwinde, werde der Blick auf den Steinberg durch die neuen Wohngebäude beeinträchtigt. "Die stehen dann wie Zähne in der Landschaft", befürchtet Wauthier. Dagegen begrüßte Peter Unger (Grüne) das Vorhaben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, wenngleich diese 18 Wohnungen nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein" seien.

Es sei dringend notwendig, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen, wofür auch möglichst viel Baurecht erforderlich sei, sagte Bürgermeister Manfred Walter (SPD). In diesem Fall weniger Parkplätze als für den privaten Wohnungsbau zu verlangen, sei wirtschaftlich und sinnvoll. Nicht jeder Bewohner dieser geförderten Anlagen habe ein Auto. Das wiederum sah Harald Schwab (CSU) ganz anders, denn das könne man "nicht steuern". Er warnte vor massiven Parkplatzproblemen, zumal auch Besucher oft mit Autos kommen würden.

In der Debatte forderte Thomas Reich als Sprecher der Freien Wähler die Gemeinderäte dazu auf, dem Verband Wohnen zu vertrauen. Bislang hätten dessen Planer im Landkreis "immer herausragende Lösungen gefunden". Außerdem würden die Entwürfe der Architekten noch vorgestellt. Reich verwies auch auf andere Gemeinden, wo die Bauprojekte des Verbandes stets Zustimmung gefunden hätten, und das auch in Lagen, die schwieriger gewesen seien.

© SZ vom 23.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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