"Wir müssen jetzt endlich anfangen zu sparen", sagte der Stellvertretende Vorsitzende des Schulzweckverbands, Christian Schiller, in der jüngsten Verbandssitzung. Die Zeiten in denen die Schulen Anschaffungen wie Lieder bei einem Wunschkonzert erfüllt bekämen "gibt es nicht mehr", mahnte Schiller. 20 Millionen Euro müssen die sieben Mitgliedsgemeinden des Zweckverbands für weiterführende Schulen in den nächsten 20 Jahren zurückzahlen. Es sind die Kosten für die Erweiterungen und Sanierungen des Gilchinger Gymnasiums mit seinen rund 1380 Schülern und der Realschule Herrsching mit ihren 900 Schülern. Weitere Schulden sollen nicht gemacht werden.
Trotzdem müssen Anschaffungen getätigt werden. Zum Beispiel braucht das Gymnasium zwei Flügel. "Das ist Grundausstattung bei einem Gymnasium", betonte Musiklehrerin Martina Swandulla. Derzeit hat die Schule einen sehr reparaturanfälligen und alten Flügel, der ersetzt werden soll und den Steinway-Flügel der Gemeinde für Konzerte. Dieser soll im nächsten Jahr in das neue Rathaus gestellt werden. Als Ersatz würde sich das Gymnasium auch mit einem gebrauchten und generalüberholten Instrument einer weniger hochklassigen Marke zufrieden geben und Einnahmen eines Benefizkonzerts für die Anschaffung beisteuern. Rund 28.000 Euro werde ein Flügel aber trotzdem kosten. Der zweite soll im nächsten Jahr angeschafft werden.
Zugestimmt hat der Zweckverband auch den neuen Möbeln für fünf Klassenzimmer und den Aufhängungen für Scheinwerfer in der Dreifachturnhalle. Dokumentenkameras war ein weiterer Wunsch. Diese Nachfolger der alten "Overheadprojektoren" müssen nun nicht mehr auf Wagen in die Klassenzimmer geschoben werden, sondern könnten stationär an den Pulten bleiben. Damit könne man Buchseiten, Schriftstücke oder auch Fotos einfach an die Wand werfen. Auf diese Weise könne man einen "tollen und zeitnahen Unterricht" gestalten, pflichtete Realschuldirektorin Rita Menzel-Stuck ihren Kollegen bei. In der Realschule sind diese Geräte nämlich bereits Standard. Außerdem will das Gymnasium eine neue Video-Ausstattung für die P-Seminare, Lautsprecher und Scheinwerfer sowie zusätzliche Lehrbücher und Tischtennisplatten für die Pausen. Der Zweckverband gewährte für alles 90.000 Euro. Das ist ein Viertel weniger als veranschlagt. Abstriche oder neue Preisverhandlungen könne die Schule dann selbst vornehmen.
Bei der Realschule standen eine Überwachungsanlage für den Fahrradraum und die Eingangsbereiche auf der Wunschliste: "Prävention gegen Diebstahl und Vandalismus", wie Menzel-Stuck erläuterte. Hier müssten allerdings zuerst die strengen datenschutzrechtlichen Bestimmungen genau überprüft werden, lautete die Auflage des Zweckverbands. "Sonst kaufen wir etwas, das wir dann wieder abschalten müssen", lautete die Befürchtung. Ansonsten braucht die Schule ein Schallschutzgehäuse für den großen Beamer (9300 Euro) in der Aula und wünscht sich eine Enthärtungsanlage für das kalkhaltige Wasser. Für alles gibt es vom Zweckverband 30.000 Euro.
Den Haushalt für das Jahr 2015 verabschiedete das Gremium ohne größere Diskussionen. Positiv: Der Zweckverband muss keinen Kredit aufnehmen. In den kommenden beiden Jahren wird das anders sein. Dann steht der Bau der neuen Dreifachturnhalle, der zirka 1,5 Millionen Euro kosten wird, in Herrsching auf dem Programm.