Oft sind es die Kabarettisten, die sich um die wichtigen Dinge im Leben kümmern, was ihnen allein schon deshalb hoch anzurechnen ist, weil das ja sonst keiner tut. Christian Springer zum Beispiel will wissen, wo die Werte der Deutschen geblieben sind, jetzt mal abgesehen von Blutdruck und Feinstaub. Luise Kinseher spricht über ein Thema, das vielleicht nicht allzu naheliegend ist, aber neue Perspektiven verheißt: Welche Bedeutung also hat Bayern vom Weltraum aus betrachtet? Und Michi Marchner erklärt, was Odel-Rodeln ist und warum es unbedingt eine Weltmeisterschaft in dieser schönen Disziplin braucht.
Die Kleinkunstbühne im Oberen Wirt in Gilching, Monis Brettl, startet nach der Sommerpause wieder mit großem Programm. Vor allem die Fans der Mama Bavaria, die jahrelang mit ihrem wunderbaren Rundumschlag "Ruhe bewahren" durch die Lande gezogen ist, dürften ihre Freude haben. Die Kinseher gibt nämlich Mitte Oktober dreimal hintereinander eine Vorpremiere ihres neuen Programms "Mamma mia Bavaria". Die ersten beiden Vorstellungen sind bereits ausverkauft, für den dritten Abend am 13. Oktober gibt es aber noch Karten. Außerdem dabei: Sigi Zimmerschied mit der szenischen Lesung "Der Komparse - Aus dem Leben einer Larve", der auf skurrile Geschichten abonnierte Oberpfälzer Helmut A. Binser und im neuen Jahr dann die gefeierten "Kofelgschroa" aus Oberammergau und das Trio Hudlhub. Der Spielplan, den Brettlchefin Monika Rother zusammengestellt hat, reicht nämlich bis Februar 2019. Trotzdem empfiehlt sich in etlichen Fällen rechtzeitige Kartenreservierung (unter www.kulturmoni.de oder Telefon 08152/6446).
In diesem September gibt es nur zwei Kabarettabende in Gilching. Der Münchner Allrounder Winnie Frey, der schon bei "Hubert & Staller" mitgespielt hat, musste nämlich absagen. Auftakt ist deshalb mit dem Duo "Sauglockenläutn", das sich in "Guad ozapft - schlecht eigschenkt" vorwiegend mit der Wiesn befasst. Zu spöttischen Betrachtungen gibt's Schlagerparodien und Gstanzl, denn im Grund sind Ritsch Ermeier und Walter Zinkl zwei Musikanten (Donnerstag, 20. September).
Christian Springer befasst sich in seinem aktuellen Programm "Alle machen, keiner tut was" mit Tagespolitik und vor allem mit deutschen und bayerischen Grundwerten, die ihm zufolge eine Aneinanderreihung von Missverständnissen sind. Den Kritiker gefiel's, die SZ schrieb von einem "sehr lustigen, lehrreichen und zwei-, dreimal auch berührenden Abend" (Montag, 24. September).
Die "Drei Männer nur mit Gitarre" bieten in Gilching ihr "Kapitel II", das Best-Of-Nummern und neue Songs bringt. Die Bandbreite bewegt sich zwischen Anzüglichkeiten, heiteren Titeln à la "As Leb'n is eh scho schwer und dann kommst du daher" und absurden Geschichten. Die Liedermacher und Kabarettisten Keller Steff , Roland Hefter und Michi Dietmayr haben sich 2009 zu dem Trio zusammengefunden, laut Rother füllen sie seit drei Jahren auch große Säle wie den Cirkus-Krone-Bau (Montag, 1. Oktober). Die Vorstellungen beginnen um 20 Uhr, Kartenreservierung auf der Homepage www.kulturmoni.de.