Jugendtreff:Licht in den Katakomben

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Nach einem Jahr schwerer Umbauarbeiten freuen sich die Bauleiter Felix Brombacher (re.) und Florian Riedl (li.) das renovierte Jugendcafé zu eröffnen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Gilchings Jugendcafé im Pfarrzentrum ist neu eröffnet

Von Anna-Elena Knerich, Gilching

Nach 368 Tagen handwerklicher Umbauarbeiten wurde am vergangenen Freitag im Beisein der Gemeinde das Jugendcafé "Katakomben" im evangelischen Pfarrzentrum neu eröffnet. Der Jugendtreff war vor einem Jahr nach einer behördlichen Anordnung wegen mangelhaften Brandschutzes sofort geschlossen worden. Ein schwerer Schlag und zugleich ein großer Ansporn für die Jugendlichen: Sie nahmen die Zwangsschließung als Gelegenheit, ihre "Katakomben" von Grund auf zu renovieren. Mit Felix Brombacher und Florian Riedl als kompetenten Bauleitern stellten sich rund 21 Jugendliche ehrenamtlich der Aufgabe, mit eigenen Händen den Jugendtreff im Keller komplett zu erneuern. Nachdem sie alles professionell geplant, kalkuliert und dem Kirchenvorstand zur Zustimmung vorgelegt hatten, legte die fleißige Jugend am 6. April 2015 mit den Bauarbeiten los: Sie rissen den PVC-Boden und die Deckenverkleidung heraus, bauten eine Bar ein und fliesten die Räumlichkeiten eigenhändig neu. In ihrer Eröffnungsrede elf Monate später erzählten die beiden jungen Bauleiter von so mancher handwerklicher Schwierigkeit, die sie letzten Endes aber immer meisterten. "Jeder lernte etwas bei der Arbeit und wurde somit Teil des Cafés und der Gruppe", sagte Florian Riedl. Die schlimmste Erinnerung hat er an die viele Bürokratie: Kostenvoranschläge, Baugenehmigungen und vor allem die Enttäuschung, als der Zuschuss vom Landratsamt platzte, weil die Jugendlichen bereits mit den Bauarbeiten begonnen hatten und somit einer Klausel nicht gerecht wurden. Doch Pfarrerin Dorothea Bezzel lobte die beiden für ihre professionelle Organisation und Kommunikation mit den einzelnen (Kirchen-)Gremien, welche die Jugend stets unterstützten - auch finanziell. "Ihr habt viel Licht in unsere Katakomben gebracht", sagte Pfarrer Constantin Greim, der eine offene Jugendarbeit für alle Jugendlichen unabhängig ihrer Konfession umsetzt. Der anwesende Jugendreferent der Gemeinde Gilching, Christian Winklmeier, sah darum in dem Projekt auch Anlass für einen Zuschuss durch die Gemeinde, um Arbeit, Durchhaltevermögen und Zusammenhalt der Jugendlichen zu honorieren. Neben den hauptsächlich von Spenden finanzierten Umbauarbeiten durch die Jugendlichen wurden zudem professionell neue Fluchtwege und eine neue Heizung eingebaut, die den Auflagen entsprechen. Zur offiziellen Einweihung der "Katakomben" schnitten die Pfarrer und die beiden Bauleiter im Keller feierlich ein rotes Band durch und eröffneten damit die erste Party im sanierten Jugendcafé.

© SZ vom 12.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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