Gilching:Kosten verursachen Bauchschmerzen

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Die Erweiterung der Gilchinger James-Krüss-Grundschule soll um eine Million Euro teurer werden

Von Christian Deussing, Gilching

Mit dieser Kostenexplosion haben die Kommunalpolitiker nicht gerechnet, sie konnten die neue Kalkulation kaum fassen. Grund: Die geplante Erweiterung der James-Krüss-Grundschule in Gilching um acht Klassenzimmer und zusätzliche Gruppenräume soll nach einem neuen Entwurf des zuständigen Architekturbüros nun 4,31 Millionen Euro kosten statt 3,2 Millionen. Angesichts dieser enormen Preissteigerung, vor allem im technischen Bereich und bei den Außenanlagen, zeigte sich jetzt in der Gemeinderatssitzung besonders CSU-Fraktionssprecher Manfred Herz geschockt.

Es könne doch nicht sein, dass die "Ansätze völlig daneben lagen", wunderte sich Herz. Der jetzige Baukostenentwurf sei um 35 Prozent teurer als vorgesehen. "Dann kann man Planungen nicht mehr trauen", ärgerte sich Herz. Denn eine "so hohe Fehlerquote" sei irreführend und dramatisch. Auch für andere Räte waren die neuen Berechnungen "nicht nachvollziehbar".

Im Gremium wurde auch die "nicht fundierte" Sitzungsvorlage bemängelt - weshalb die große Mehrheit der Gemeinderäte nicht bereit war, einer Erhöhung von 1,1 Millionen Euro zustimmen und darüberhinaus 881 000 Euro im Haushalt 2016 einplanen zu müssen. Fritz Wauthier (SPD) wollte wissen, welche "Einsparpotenziale" es denn bei diesem Schulhaus-Projekt noch gebe.

Architekt Stefan Dinkel versuchte, sich bei seiner Präsentation in der Sitzung zu rechtfertigen. Bei der ersten Entwurfsplanung sei es lediglich um die Kosten beim "Baukörper" gegangen, sagte der Gilchinger Planer. Die Kalkulation habe sich daher geändert. Der Architekt erhielt Rückendeckung von Bauamtsleiter Max Huber. Dieser betonte, dass eine "energetische qualitätsvolle Bauweise", auch mit LED-Sparbeleuchtung und ungespritzter Holzfassade, "eben viel Geld" koste. Zudem seien noch "Zuschüsse und Förderungen" möglich.

Peter Unger von den Grünen sprach von einer "gelungenen Planung" - aber auch er sei von den viel höheren Kosten zuerst "etwas schockiert" gewesen. Diese könne er jedoch jetzt besser nachvollziehen. Trotzdem hatten die meisten Ratsmitglieder weiterhin Bauchschmerzen, noch am selben Abend den neuen Baukosten zuzustimmen. Es wurde deshalb beschlossen, erst in der nächsten Sitzung am 19 . Mai darüber zu entscheiden - wenn die Details geprüft worden sind. Der Architekt und sein Team müssen also nachsitzen.

Sie sicherten aber zu, dass trotz dieser Verzögerung die dringend notwendige Erweiterung des Gebäudes rechtzeitig zum Schuljahresbeginn 2017/2018 fertig gestellt sein werde.

© SZ vom 24.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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