Gilching:Günstige Wohnungen

Lesezeit: 1 min

Zwei Neubauten sind in der Gemeinde geplant

Von Christian Deussing, Gilching

Die Nachfrage nach preiswertem Wohnraum ist auch in Gilching groß. Auf dem alten Rathausgelände sollen 18 Sozialwohnungen entstehen, Bauherr ist in dem Fall der Verband Wohnen. Einstimmig hat der Gemeinderat einen Entwurf für die geplanten Neubauten gebilligt. Das dreistöckige Gebäude mit Tiefgarage füge sich gut in den Hang und in die Umgebung ein, hieß es in der Sitzung. Das neue Gebäude darf maximal einen Meter höher sein, als das ehemalige Rathaus, das der neuen Bebauung weichen muss und abgerissen wird.

Zu Nachfragen nach dem Zeitplan erklärte Wolfgang Robl, Technischer Leiter beim Verband Wohnen, dass "selbst in vielen Bebauungsplanverfahren die Genehmigungszeiten nicht mehr kontrollierbar" seien. Man könne aber mit der Ausschreibung erst beginnen, wenn die Planung genehmigt sei. Die Bauzeit werde jedenfalls etwa eineinhalb Jahre betragen.

Um weiteren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will die Gemeinde Gilching auch das Gelände der sogenannten Sägewerksvilla an der Pollinger Straße in der Nähe des Argelsrieder Bahnhofs bebauen. Nach den Vorgaben im dort gültigen Bebauungsplan könnten etwa 1750 Quadratmeter Wohnfläche entstehen. Bauamtsleiter Max Huber stellte den Gemeinderäten zwei unterschiedliche Varianten vor. Bei der ersten Lösung würde das "historische, ortsbildprägende Gebäude der Sägewerksvilla" erhalten bleiben, in der die Gilchinger Tafel und ein Streetworker-Büro untergebracht sind. Außerdem müssten keine Bäume gefällt werden, betonte Huber, und die Aussicht vom nahe gelegenen Pflegeheim des Roten Kreuzes bliebe unverbaut.

Bei der zweiten Variante würde dagegen die alte, aber nicht denkmalgeschützte Villa abgerissen, was Huber für einen erheblichen Eingriff in das historische Ortsgefüge in der Nähe des alten Bahnhofs Argelsried hält. Auch ohne die Villa könnte auf dem Areal nicht mehr Wohnraum geschaffen werden, sagte der Bauamtsleiter. Die Fraktion der Freien Wähler (FW) sowie die Gemeinderäte Christian Bauer (CSU) und Wilhelm Boneberger (FDP) konnten sich allerdings nicht mit der ersten Lösung anfreunden. So befürchtete zum Beispiel Matthias Vilsmayer (FW), dass ein "zu langer, massiver und vorgezogener Riegel" vor dem Pflegeheim errichtet werde. Das passe "nicht rein".

Doch die große Mehrheit im Gilchinger Gemeinderat sprach sich für den Erhalt der Sägewerksvilla aus und begrüßte nochmals den Antrag der CSU-Fraktion vom Frühjahr dieses Jahres, auch in diesem Ortsbereich günstigen Wohnraum zu schaffen.

© SZ vom 20.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: