Gilching:Gemeinde investiert in Kinderbetreuung

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Auf dem Areal des ehemaligen Jugendhauses soll eine Kinderkrippe für sechs Gruppen entstehen, an der Herbststraße eine Kindertagesstätte. Beide Vorhaben kosten voraussichtlich jeweils rund sieben Millionen Euro

Von Christian Deussing, Gilching

Auf dem Areal des leer stehenden Jugendhauses an der Weßlinger Straße in Gilching, das voraussichtlich nächstes Jahr abgerissen wird, entsteht eine Kinderkrippe für sechs Gruppen. Das Projekt stellte jetzt der Architekt Professor Arthur Wolfrum dem Gemeinderat vor, der den Vorentwurf und das Konzept zu dem Gebäude einstimmig befürwortet hat.

Auf dem schlanken Grundstück am nördlichen Ortsrand plant der Münchner Architekt, der bereits viele Kindertagesstätten errichtet hat, ein einstöckiges Gebäude in Holzbauweise mit Dachterrasse und Fotovoltaikanlage. Geplant sind ein zentrales großes Fenster, helle und barrierefreie Gruppenräume, ein Fahrstuhl sowie zwei Treppenhäuser, wobei eines nur als Fluchtweg vorgesehen ist. Im Dachgeschoss könnte sich das Personal in ein Ruhezimmer zurückziehen, zudem würden neun Parkplätze für Mitarbeiter und ein behindertengerechter Stellplatz installiert, erklärte Wolfrum. Vorgesehen sind auch ein "Bring- und Abholstreifen" sowie 20 Fahrradständer und ein Spielgarten.

Das Jugendhaus an der Weßlinger Straße steht schon seit Längerem leer. Das Gebäude wird abgerissen und weicht einer Kindertagesstätte. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Architekt schätzt, dass das Bauprojekt knapp sieben Millionen Euro kosten werde. Aufgrund der enormen Schwankungen bei den Holzpreisen sei es aber schwierig, die genauen Kosten vorauszusagen, erklärte der Kita-Planer. Er versicherte jedoch den Gemeinderäten, dass sein Büro "nicht mit Kampfpreisen" agiere, für die man sich später rechtfertigen oder schämen müsse. Er betonte außerdem, dass die barrierefreie Einrichtung genügend Abstand zu den Nachbarn haben werde.

Das Gebäude hat eine Dachterrasse und breite Fenster. Entwurf: Architekturbüro Wolfrum (Foto: Grafik_STA)

Bürgermeister Manfred Walter (SPD) lobte den Vorentwurf des Architekturbüros. Für die Planer sei es eine "sportliche Aufgabe" gewesen, auf diesem Grundstück funktional passend eine Krippe für sechs Gruppen zu konzipieren. Sozialreferentin Diana Franke (Grüne) fragte aber, wie die Dachterrasse vor "kletterfreudigen Kleinkindern" gesichert sei. Wolfrum erläuterte hierzu die sehr strengen Vorgaben zu notwendigen Sicherungen. Mobilitätsreferent Oliver Fiegert (BfG) mahnte zudem, dass die Verkehrssituation vor dem geplanten Krippengebäude "sauber geregelt und radwegverträglich" sein müsse. Jetzt will die Gemeinde zügig das Bauleitplanverfahren fortführen. Sie hofft, für die neue Kindertagesstätte im kommenden Jahr eine Baugenehmigung zu erhalten.

Ebenso in Holzbauweise wird auch an der Herbststraße eine Kindertagesstätte errichtet, die laut Bauamt voraussichtlich 7,2 Millionen Euro kosten wird. In dem zweigeschossigen Gebäude sollen vier Krippen- und zwei Kindergartengruppen im September 2023 einziehen, die derzeit noch in Containern auf dem ehemaligen Festplatz untergebracht sind.

© SZ vom 28.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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