Gilching:Für Bürger und Flüchtlinge

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Gilchinger SPD fordert Anlaufstelle in der Gemeinde

Bei der geplanten Unterbringung von 200 Asylbewerbern auf dem Festplatz im September in Gilching dürften deren Bedürfnisse nicht gegen die Bedürfnisse der Anwohner ausgespielt werden. Es gehe viele mehr darum, einen gemeinsamen Weg zu finden, mögliche Probleme in einer derart großen Unterkunft zu verringern. Dieser Ansicht ist der SPD-Ortsverein, der nun vorschlägt, dafür auch eine spezielle Stelle in der Gemeindeverwaltung zu schaffen. Einen solchen Posten gibt es bislang in noch keinem Rathaus im Landkreis Starnberg. Diejenige Person sollte Ansprechpartner für die Bevölkerung, Asylbewerber und den Helferkreis in Gilching sein und die "organisatorischen Dinge rund um die Unterbringung" von Flüchtlingen regeln, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD.

Für die Integration der Asylbewerber sei es wichtig, die Einwohner über die Situation und Not dieser Menschen aufzuklären und hierbei auch den Helferkreis zu stärken. Das gelte ebenso für das "bürgerschaftliche Engagement", beispielsweise zu Patenschaften und Sachspenden aufzurufen, betont der SPD-Ortsvorsitzende Christian Winklmeier. Man lade alle Bürger dazu ein, "sich aktiv beim Ankommen und der Integration der Flüchtlinge einzubringen". Damit könnten die Gilchinger zeigen, nicht voreingenommen zu sein, sondern "Toleranz und Nächstenliebe in den Mittelpunkt" stellen. Gleichzeitig versichern die Gilchinger Sozialdemokraten, die Sorgen und Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen. Man sei aber der Ansicht, so Winklmeier, dass man die Asylbewerber nicht an den Ortsrand abschieben sollte.

Dieser Plan, nämlich die Gemeinschaftsunterkunft neben dem Obdachlosenheim an der Weßlinger Straße einzurichten, war vor kurzem im Gemeinderat mit sechs Stimmen Mehrheit abgelehnt worden. In der Debatte war vor einer "Ghettoisierung" am Ortsrand gewarnt worden. Der Festplatz sei dagegen ein zentraler Standort, wo die Asylsuchenden "näher an den Menschen" seien. Die Kommunalpolitiker beschlossen zudem, einen Runden Tisch ins Leben zu rufen, an dem unter anderem Vertreter des Helferkreises, von Kirchen und Sozialverbänden sich um die Belange der Flüchtlinge kümmern sollen.

Bisher befinden sich Container für die Kinderbetreuung auf dem Gilchinger Festplatz. Dieses Angebot bleibt erhalten, diese Bauten sollen aber neben das Areal verlegt werden.

© SZ vom 06.05.2015 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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