Der Bau der Westumfahrung von Gilching rückt näher: Die Gemeinde rechnet noch in diesem Jahr mit dem Planfeststellungsbeschluss für die Tangente, also mit der Baugenehmigung. Es habe weitere "Abstimmungen" mit der Regierung, den Planern und der Gemeinde gegeben, teilte Bürgermeister Manfred Walter mit. Es sei dabei auch um Pachtverträge und Einwilligungen von Grundeigentümern gegangen. Erst wenn die etwa fünf Kilometer lange Trasse genehmigt ist, könnten staatliche Fördergelder fließen. Die knapp 14 Millionen Euro teure Umfahrung, die Gilching vom Verkehr entlasten soll, muss zunächst die Gemeinde in "Sonderbaulast" übernehmen. Ein Baubeginn steht bislang nicht fest, weil noch Klagen gegen das Straßenprojekt möglich sind.
Mit der Tangente vom Röchnerknoten an der A 96 bis zur nördlichen Gemeindegrenze könnte die Ortsdurchfahrt Römerstraße von einer Staats- zur Gemeindestraße abgestuft werden. Mit der Beruhigung ist auch geplant, den Schwerlastverkehr auf der Durchgangsstrecke zu verbieten und auf die Umfahrung zu lenken. Grünen-Fraktionssprecher Peter Unger kritisiert das Straßenbauprojekt nach wie vor als "umweltfeindlich und nicht zukunftsorientiert". Er befürchtet zudem, dass die Umgehung zu keiner nennenswerten Entlastung führe, dafür aber "noch mehr Verkehr anziehen" werde.
Das sehen die meisten Gilchinger offenkundig jedoch anders, die sich am 5. Juli in einem Bürgentscheid mit deutlicher Mehrheit für die sofortige Realisierung der Westumfahrung votiert hatten. Bei der Abstimmung ging es aber nicht um das Großprojekt an sich, sondern um sichere Querverbindungen für Radfahrer und Fußgänger. Nach dem erneuten Bürgerentscheid holte die Gemeinde ihre bisherigen Pläne hervor und muss nun doch keine Querung am Talbauernweg bauen. Auch auf den Kreisel am Röchnerknoten kann verzichtet werden.