Gilching:Aus Gleis 8 wird "Kultcafé Spectacel"

Lesezeit: 2 min

Marcin Dybowski, ein bewährter Gastronom, will der Gaststätte im sanierten Bahnhof Gilching-Argelsried mit einem bunten Konzept neues Leben einhauchen. Der Vertrag ist unterzeichnet, geöffnet wird am 1. Februar

Von Christian Deussing, Gilching

Der neue Pächter der Kulturstation am Bahnhof Gilching-Argelsried will viele Gäste in das Lokal locken, Blues und Jazz, Lesungen und Ausstellungen anbieten. "Ich werde ein schönes Ambiente zum Wohlfühlen schaffen", verspricht Marcin Dybowski, der am Mittwoch im Gilchinger Rathaus einen unbefristeten Pachtvertrag mit der Gemeinde unterschrieb. Der 40-Jährige wird voraussichtlich am 1. Februar nächsten Jahres das Lokal eröffnen. Es wird dann nicht mehr "Gleis 8", sondern "Kultcafé Spectacel" heißen. "Mit ihm haben wir einen Top-Gastronomen gewonnen", freut sich Bürgermeister Manfred Walter und überreichte Dybowski den Türschlüssel für das fast 120 Jahre alte Bahnhofsgebäude, das die Gemeinde in vergangenen Jahren mit rund 1,6 Millionen Euro renoviert und umgebaut hat.

Der neue Pächter wird die Gaststätte in "Kultcafé Spectacel" umbenennen und will sie im Februar eröffnen. (Foto: Georgine Treybal)

Nachdem der vorherige Betreiber wegen Privatinsolvenz die Gaststätte im Spätsommer aufgeben musste, hofft Rathauschef Walter nun, jetzt endgültig auf dem richtigen Gleis unterwegs zu sein. Er sei davon überzeugt, dass der Gemeinderat unter mehreren Bewerbern in seiner nichtöffentlichen Sitzung den besten Kandidaten ausgesucht habe. Damit werde dieses Lokal in dem historischen Gebäude zur "Visitenkarte" in Gilching, frohlockt Walter.

Die Weichen hierfür sind gestellt, denn Dybowski kennt im Ort immer noch viele Menschen, die eine Rückkehr des Gastronomen offenbar kaum erwarten können. Der gebürtige Pole hatte 2007 das "Kultcafé Bauernbäck" in Gilching fünf Jahre lang bis zum Ende des Pachtvertrages erfolgreich betrieben und führt weiterhin den Musikclub "Inninger Spectacel". Er habe "gute und internationale Kontakte zu Musikern und viele Stammgäste", sagt Dybowski, der dieses Potenzial nun auch für sein neues Gilchinger Gastro-Engagement nutzen möchte. Der Inninger wird dann zweigleisig fahren, traut sich diesen Kraftakt aber zu. Neben ihm sitzt seine Lebensgefährtin Anna Skupinska und lächelt: Die 42-Jährige will mithelfen, dass die Mission gelingt und ist ebenso zuversichtlich wie ihr Partner.

Marcin Dybowski (rechts) unterzeichnet mit Gilchings Bürgermeister Manfred Walter den Pachtvertrag für das Bahnhofslokal in Argelsried, das der Gemeinde gehört. (Foto: Georgine Treybal)

Dybowski weiß, dass er das volle Vertrauen der Lokalpolitiker genießt, aus der Gaststätte in der Ortsmitte einen schmucken und beliebten Treffpunkt zu machen. Hierbei helfen ihm auch Handwerker, die sich in der Küche und im Gastraum, der 40 Plätze bietet, noch um den Feinschliff der Innenausstattung kümmern. Zudem wird noch an der Akustik gearbeitet, damit es im Raum nicht mehr hallt. Diese Investitionen übernimmt die Gemeinde. Überdies soll das Gebäude außen besser ausgeleuchtet werden, kündigte der Bürgermeister an. "Denn wir haben aus unseren kleinen Fehlen gelernt", gesteht Walter. Auch er kennt den neuen Pächter schon länger und glaubt an dessen Zugkraft. "Er ist ein Glücksfall für uns", lobt Walter den Gastronomen, der trotz des Lobes bescheiden auftritt: Er ist pragmatisch orientiert und will am Anfang erst heraus finden, welches Konzept am besten bei Gästen und Publikum zündet. Zunächst will Dybowski das Lokal nur montags bis freitags öffnen und das Wochenende für Veranstaltungen, Hochzeitsfeiern und Geburtstagspartys nutzen. Die Speisekarte muss auch noch erstellt werden. "Wir überlegen uns noch einiges", erzählt der Pächter, der im Sommer vor seinem Lokal auch noch Tische mit 35 Plätzen aufstellen will.

© SZ vom 07.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: