Gilching:Anlieger scheitert mit Baustopp

Gericht weist Eilantrag ab, Bau des Rathauses Gilching geht weiter

Von Christian Deussing, Gilching

Das neue Rathaus in Gilching kann vorerst weiter gebaut werden: Das Verwaltungsgericht München hat jetzt den Eilantrag eines Anwohners an der Pollinger Straße abgelehnt, der einen Baustopp verlangt hatte. Der Gilchinger klagt gegen die Baugenehmigung des "Bürgerzentrums", weil er die Normen "nachbarschützender Gebote" verletzt sieht. Dieses hauptsächliche Verfahren läuft aber weiterhin. Womöglich müsse auch noch der Lärmschutz von Anliegern geprüft werden, die näher am Rathausgebäude wohnen, teilte auf Anfrage ein Sprecher des Verwaltungsgerichts mit. Der Lärmgrenzwert bei dem Kläger selbst sei jedoch nicht überschritten.

Der Rentner aus Gilching hält die Genehmigung des neuen Bürgerzentrums mit fast 3000 Quadratmetern Nutzfläche und insgesamt 94 ober- und unterirdischen Parkplätzen für rechtswidrig - auch weil seiner Ansicht nach die "schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung ungenügend" und die "Erschließung unzureichend" ist. Nach diesem Bescheid will sein Anwalt Helmut Menche die potenzielle Belästigung durch Verkehrslärm in seiner Klage "noch tiefer beleuchten". Weitere Details wollte der Experte für öffentliches Baurecht am Freitag noch nicht nennen.

Der Sprecher des Landratsamtes Starnberg, Stefan Diebl, sieht sich in der "rechtlichen Auffassung" seiner Behörde bestätigt. Dass der Eilantrag des Bürgers abgelehnt wurde, sei keine Überraschung. Man werde auch dem Hauptverfahren wegen der Baugenehmigung des Rathauses gelassen entgegen sehen, so Diebl. Auch Gilchings Bürgermeister Manfred Walter hatte die Klage stets ohne große Sorge begleitet.

Der Rathaus-Komplex mit Veranstaltungssaal und Bücherei kostet 17,5 Millionen Euro. Er soll im Juni 2016 bezugsfertig sein.

© SZ vom 23.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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