Was wird aus dem alten Rathaus in Gilching und dem etwa 2000 Quadratmeter großen Grundstück am Steinberg, wenn die Mitarbeiter in einigen Monaten ins neu erbaute Bürgerzentrum umziehen? Darüber diskutieren an diesem Dienstag, 19 Uhr, die Gemeinderäte in ihrer Sitzung. Die möglichen Konzepte, Kosten und Pläne wird Architekt Clemens Pollok dem Gremium vorstellen. Bislang steht zum Beispiel zur Debatte, den fast 80 Jahre alten Gebäudekomplex, den zuerst die Hitlerjugend und danach bis 1952 US-Offiziere genutzt hatten, abzureißen und auf dem Areal preiswerten Wohnraum zu schaffen. Andererseits könnten im alten Rathaus auch Wohnungen für Asylbewerber entstehen; nach Schätzung des Planers dürften bei diesem aufwendigen Umbau Kosten von 400 000 Euro entstehen. Eine Option wäre auch, das Gebäude zeitlich befristet für die Gilchinger Tafel, die Kinderbetreuung oder als Jugendtreff zu nutzen.
Eine Generalsanierung des Hauses, die eine "Lebensdauer" von weiteren 30 bis 40 Jahren garantiere, würde laut Pollok bis zu 300 000 Euro kosten. Ob sich das rechnet, müssen jetzt die Gemeinderäte entscheiden. Das Dach über dem Sitzungssaal war wegen erheblicher Schäden bereits vor drei Jahren für 60 000 Euro repariert worden. Zudem haben Gutachten schon auf andere Mängel des alten Gebäudes aufmerksam gemacht - von der Statik bis zur Energieeffizienz. Ein weiteres Problem ist das Hangwasser, das vom Steinberg aus offenkundig auf die Fundamente des Gebäudes drückt. Es gibt daher schon Risse in der Wand einer Amtsstube.
Ein Riss ist auch im Gemeinderat zu bemerken, wenn es um die Möblierung des neuen Rathauses an der Pollinger Straße geht. Das Gremium soll jetzt nach einem erneut vorgelegten "Leistungsverzeichnis" ohne weitere Bemusterung die Möbel für den Sitzungssaal und die Sonderräume abermals ausschreiben. Luxusstühle für knapp 2500 Euro pro Stück sollen aber nicht mehr gekauft werden.