Zugegeben: Allein unter ästhetischen Gesichtspunkten und von der fensterlosen Rückseite her betrachtet würde die Wohnanlage in Hechendorf bestenfalls einen Trostpreis gewinnen. Doch der Energiepreisjury waren die inneren Werte des Passivhauses der Kanzler-Haus-Gesellschaft an der Seefelder Straße wichtiger und kürten das Gebäude in Holzständerbauweise zum Sieger.
Das KfW-40plus-Haus mit 14 Wohnungen und einer Gewerbeeinheit verfügt über den derzeit höchsten energetischen Standard - eine absolute Ausnahme bei Mehrfamilienhäusern mit hervorragender Vorbildfunktion. Die Jury war sehr beeindruckt: Die Energieversorgung erfolgt zu hundert Prozent über erneuerbare Energien, verbaut wurde ein hoher Anteil an natürlichen oder recycelbaren Dämmstoffen wie Holz und Zellulose. Abgesehen von der Überzeugungsarbeit bei den Mietern galt es aber auch rechtliche und bürokratische Hürden zu meistern.
Die Anforderungen des Investors Thomas Kanzler waren hoch: Ressourcenschonend, nachhaltig und zukunftsfähig sollte das Projekt sein. Der Aufwand hat sich gelohnt. Schon heute entspricht das Gebäude den Vorgaben aus dem Klimaschutzkonzept des Landkreises für das Jahr 2035.