Gewerbe und Wohnungen:Gutshof Mörlbach in neuen Händen

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Eheleute aus München haben den Gutshof im Mörlbacher Ortszentrum von Post-Wirt Andreas Gröber gekauft. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Unternehmer Andreas Gröber verkauft sein Anwesen im Zentrum des Berger Ortsteils Mörlbach. Die neuen Eigentümer planen keine größeren Veränderungen und sprechen von einem "reinen Renditeobjekt"

Von Sabine Bader, Mörlbach

Der große Gutshof im Zentrum von Mörlbach mit seinem dazugehörigen Weiher prägt seit vielen Jahrzehnten das Ortsbild des kleinen Dorfes im Osten der Gemeinde Berg. Andreas Gröber hat das Ensemble, in dem zuvor die Sportbekleidungsfirma Head ihren Firmensitz hatte, Mitte der Neunziger mit seiner Mutter erworben; jetzt hat Gröber Grundstück, Gebäude und Weiher an ein Münchner Ehepaar verkauft. "Ja, wir haben das Anwesen vergangene Woche verbrieft", bestätigt Gröber am Mittwoch auf Anfrage der SZ. "Es ist ein wirklich schönes Gewerbeobjekt", lobt er sein ehemaliges Gelände. Zur Verkaufssumme wollte er sich aber nicht äußern. Nur so viel: "Wir haben einen für beide Seiten fairen und angemessenen Preis vereinbart."

Ändern soll sich durch den Eigentümerwechsel für die Mieter der zwölf Wohnungen und drei Gewebeeinheiten nichts, versichert Gröber. Er habe auch eine Anfrage von einem Bauträger gehabt, diese aber abgelehnt, sagt er. Anfangs hatte Gröber die Gewerbeflächen in dem lang gezogenen Bau in der Graf-Ruepp-Straße gemeinsam mit einem Kompagnon selbst genutzt und darin gebauchte Sportautos zum Kauf angeboten; er hat auch selbst in einer der Wohnungen im Haus gewohnt. Heute sind die Wohn- und Gewerbeflächen vermietet.

In der Vergangenheit hatte es mehrmals Ärger wegen Gröbers Plänen gegeben, den Gutshof überwiegend mit Wohnungen zu bestücken. Denn im Bebauungsplan "Ortsmitte Mörlbach" war dies so nicht vorgesehen gewesen. Zudem hatte der heute 43-Jährige, dem auch der Gasthof zur Post in Aufkirchen gehört, bereits einige Wohnungen ausgebaut gehabt, ohne dass diese genehmigt worden wären. Der Zwist spitzte sich spätestens dann zu, als Gröber der Gemeinde mit einer Normenkontrollklage drohte, sollte man sich nicht Verhandlungsbereit zeigen.

Nach längerem Hin und Her waren schließlich beide Seiten bereit, den Streit beizulegen. Und die Kommune sanktionierte die Umbauten nachträglich. Einfach war das aber nicht, denn das Landratsamt hatte sogar eine Außentreppe zu den Wohnungen im Dachgeschoß aus Brandschutzgründen moniert. Darüber hinaus beschwerten sich die Mörlbacher darüber, dass Gröber den beliebten Weiher auf seinem Grundstück nach dessen Sanierung eingezäunt hatte und dieser von den Bürgern nicht länger als Schlittschuh- und Eisstockweiher genutzt werden konnte.

Auch die Berger Gemeinderäte waren recht verärgert darüber. Denn sie fühlten sich von Gröber in eine rechtliche Zwickmühle gebracht: Sollten sie nämlich verlangen, dass der private Weiher öffentlich zugänglich bleibt, wäre der Kommune wohl auch die Verkehrssicherungspflicht auferlegt worden.

Die neuen Eigentümer planen nach eigenen Angaben keine größeren Veränderungen. Sie sprechen von einem "reinen Renditeobjekt".

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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