Seit Mitte März zeigt das Theater im Roßstall das Stück "Liebe, Leid und alle meine Kleider". Die Germeringer Theaterbühne bietet etwa 110 Sitzplätze. Mit rund 60 Prozent seien die Vorstellungen zwar gut besucht, aber das Besucherpotenzial noch längst nicht ausgeschöpft, so Theaterleiter Wilhelm "Willi" Hörmann. Seiner Ansicht nach liegt der Grund dafür wohl mehr beim frühen Spielstart als bei der Thematik. Denn worüber sich Wissenschaftler seit jeher den Kopf zerbrechen mögen, ist für viele Frauen ein Kinderspiel.
Durch die Zeit zu reisen, fällt nicht schwer, dazu braucht es nichts weiter als einen randvollen Kleiderschrank - und der Sprung in einen anderen Lebensabschnitt ist vorprogrammiert. Was also passiert, wenn eine Frau statt auszumisten in Erinnerungen schwelgt, das zeigen die vielen kurzweiligen, teils monologartigen Episoden unter der Regie von Wilhelm Hörmann.
Die Schauspielerinnen Eva Maria Hörmann, Anja Neukamm, Gabriele Misch und Cecilia Gagliardi samt Roßstall-Neuzugang Katharina Gessner verkörpern die fünf Charaktere auf einer Gefühlsachterbahn durch den Alltag, bei der Konfrontation mit Schönheitsidealen und der Suche nach der eigenen Identität. Mal geht es um Mutter und Großmutter, mal darum, dass Umkleidekabinen eine Gemeinheit sind, mal um die Männer, mal um die eigenen kleinen und natürlich völlig unwesentlichen Schwächen und Mängel. In einer Pressemitteilung des Theaters heißt es: Die Frauen erzählten ungeschminkt ,,ohne Scheu und Reue und beileibe nicht auf Kosten der Männer" ihr Leben.
Das Roßstall-Theater spielt noch jeweils am Samstag, 11. April, Freitag, 17. April, und Sonntag, 19. April. Freitags und samstags 20 Uhr, am Sonntag 19 Uhr.