Gemeinderat:Mal stört das Laub, mal der Bläser

Tutzing kann es den Bürgern nicht recht machen

In einem Dilemma sieht sich die Gemeinde Tutzing, was Laubbläser angeht: Setzen Bauhofmitarbeiter die Geräte ein, beschweren sich Bürger über den Lärm; werden Blätter auf öffentlichen Flächen, etwa an den Friedhöfen, bewusst liegen gelassen, um Igel und Insekten Winterunterschlupf zu gewähren, dann beschweren sich Tutzinger, es sehe so unordentlich aus. Darauf, "dass immer irgendeiner meckert", verwies Bürgermeisterin Marlene Greinwald (Freie Wähler) im Umweltausschuss. Anlass war die Bitte um Information von Bernd Pfitzner (Grüne), wie es die Gemeinde mit Laubbläsern halte. Grundsätzlich, so ein zwei Jahre alter Beschluss, werden diese eingesetzt, wo es mit Rechen nicht gehe. Außerdem dürfe nicht vor 8 Uhr und nicht nach 18 Uhr geblasen werden, unterstrich Greinwald; ausgemusterte Modelle - gemeint waren wohl Benziner - würden auf Akku umgestellt. Sie selbst outete sich als "Laubbläsergegnerin". Ernst Lind (CSU) äußerte Verständnis für Bauhofmitarbeiter, wenn sie auf großen Flächen wie im Bleicherpark Laubbläser einsetzten. Das Personal sei seit zehn Jahren kaum aufgestockt worden und müsse möglichst effizient arbeiten. Wolfgang Marchner (Bürger für Tutzing) findet vor allem privat genutzte Laubbläser "unerträglich". Sie bliesen großteils das Laub nur von einem Grund zum andern.

© SZ vom 02.12.2019 / manu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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