Gemeinderat:Alternative Wohnformen auf dem Prüfstand

Der Wohnraum ist knapp, Grundstücke sind teuer. Fraglich, ob es unter diesen Umständen auf Dauer tragbar ist, weiter auf den Bau von großzügigen Einfamilienhäusern zu setzen. In der Diskussion um die Bebauung mehrerer Grundstücke in Oberpfaffenhofen kam aus dem Gemeinderat daher die Anregung, auch alternative Wohnformen dort ins Auge zu fassen. Am Dienstag nun wurde Architekt Professor Hans-Peter Hebensperger-Hüther zu einer Sondersitzung eingeladen, um solche Wohnkonzepte vorzustellen, unter anderem am Beispiel des neu entstandenen Quartiers im Münchener Prinz-Eugen-Park.

Mit einem Punktesystems wurde hier nach sozialen und ökologischen Kriterien entschieden, wer den Zuschlag für die Bebauung der Grundstücke erhielt, sodass ein nachhaltiges Wohnviertel mit Gemeinschaftsräumen entstehen konnte. Der Vortrag Hebensperger-Hüthers stieß bei den Gemeinderäten generell auf viel Zustimmung. Einige Mitglieder des Gremiums, darunter etwa Felizitas Leitner (CSU/BG) jedoch empfanden es als fraglich, ob die Gemeinde bei der Bebauung so genaue Vorschriften machen könne und solle. Auch wurde kritisiert, dass die gezeigten Modelle weiter auf dem Bau von Einfamilienhäuser setzten, wenn auch in kleinerem Format. Der Wohnungsnot, gerade der jüngeren Generation könne damit nicht ausreichend entgegengewirkt werden.

Einig waren sich am Ende alle, dass ein solches Wohnmodell überhaupt nur dann gelingen könne, wenn im Vorfeld Interessenten gefunden werden, die bereit seien, ein solches Konzept gemeinsam zu verwirklichen. Zunächst soll nun abgeklärt werden, ob bei den betroffenen Grundstückseigentümern überhaupt ein Interesse daran besteht, diese Idee weiter zu verfolgen.

© SZ vom 23.10.2017 / Cell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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