Gauting:Von Gauting nach Seefeld

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Flüchtlingsunterkunft in ehemaliger Nervenklinik wird aufgelöst

Von Michael Berzl, Gauting

Der Landkreis löst die Asylbewerberunterkunft an der Bergstraße in Gauting auf: Der Eigentümer habe den Vertrag zum Ende des Monats gekündigt, sagte ein Sprecher des Landratsamts am Dienstag. Die knapp 30 Flüchtlinge, die derzeit noch in der ehemaligen Nervenklinik wohnen, werden kommende Woche in die neu errichtete Containeranlage in Seefeld gebracht. Mitarbeiter im Gautinger Helferkreis bedauern diesen Umzug, weil damit Menschen, die bereits im Ort integriert seien, aus ihrem Umfeld herausgerissen würden.

Das Landratsamt habe jedoch gar keine Wahl, erklärte Behördensprecher Stefan Diebl. Der Kreis müsse sich an die neue Linie der Bayerischen Staatsregierung halten, wonach kleinere Unterkünfte aufzulösen und dafür größere Anlagen zu belegen sind. Und das geschieht gerade in Krailling und Seefeld: Die Container auf der Wiese am westlichen Ortsrand von Krailling sind zum Teil schon bewohnt; weitere Flüchtlinge werden hinzukommen, die bisher noch in einem Zelt in Tutzing untergebracht sind. Auch in der provisorischen Anlage am Ulrich-Haid-Weg in Seefeld ist Platz für 144 Menschen; die Zimmer sollen von der kommenden Woche an belegt werden.

Der Containerkomplex in Seefeld kann diesen Donnerstag besichtigt werden, von 17.30 bis 18.30 Uhr sind die Räume der Öffentlichkeit zugänglich. Anschließend findet im Technologiepark 16 eine Informationsveranstaltung mit Mitarbeitern des Landratsamtes statt. Auch Bürgermeister Wolfram Gum und Landrat Karl Roth stehen dabei für Gespräche zur Verfügung.

Der Umzug nach Seefeld bedeutet für manche einen schmerzhaften Abschied von Gauting. Räume in der ehemaligen Nervenklinik dienten seit dem vergangenen Jahr als Unterkunft für Asylbewerber. Eigentlich sollte auch noch ein weiterer Gebäudetrakt genutzt werden, doch der Umbau hat so lange gedauert, dass daraus nun nichts mehr wird.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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