Gauting:Verscherzt mit der CSU

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Grüne kritisieren Bürgermeisterin wegen Filmfestival

In der Kritik: Gautings Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU). (Foto: Georgine Treybal)

Der Konflikt zwischen Filmfest-Chef Matthias Helwig und Gautings Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) um einen Zuschuss für das Fünf-Seen-Filmfestival zieht weitere Kreise. In die Debatte hat sich nun auch Jürgen Schade, Ortsvorsitzender der Gautinger Grünen, eingebracht: Er legt Kössinger nahe, an den Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit zu sparen. "Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde sind ständig gestiegen und umfassen einen sechsstelligen Betrag", schreibt Schade. Diese freiwilligen Ausgaben könnten jedoch gekürzt werden. Schades empfiehlt Kössinger daher, mit dem Sparen bei sich selbst anzufangen: "Informationen für die Bürgerschaft sind wichtig, Selbstdarstellungen dagegen nicht."

Jürgen Schade legt Gautings Bürgermeisterin Kössinger einen Sparkurs in eigener Sache nahe. (Foto: Georgine Treybal)

Schade ist verwundert über "die ruppige Art", in der Bürgermeisterin Kössinger und ihr Sohn Benedikt vergangene Woche mit Helwig und seinem Antrag auf Bezuschussung des Filmfestivals umgegangen waren. Helwig habe es sich spätestens mit Gautings Bürgermeisterin und der CSU verscherzt, schreibt Schade, "als er sich als SPD-Gemeinderat in Gilching gegen die Abholzung des Unterbrunner Holzes wandte." Diesen Aspekt hatte Benedikt Kössinger im Ausschuss explizit hervorgehoben. Zwischen den Gemeinden Gilching und Gauting schwelt seit Wochen eine Auseinandersetzung: Die Gemeinde Gauting will in Nähe der Lindauer Autobahn neben dem Gilchinger Gewerbegebiet Süd auf einer Fläche von insgesamt 60 Hektar selbst Flächen für Firmen ausweisen, was Gilching entschieden verhindern will.

Helwig hatte für das Filmfestival 15 000 Euro bei der Gemeinde Gauting beantragt; die Gesamtkosten sollen 300 000 Euro betragen. Der Finanzausschuss gewährte ihm allerdings - wie 2017 - nur 5000 Euro. Der Kinobetreiber sah sein Projekt damit nicht ausreichend wertgeschätzt: Die Entscheidung veranlasste ihn dazu, die von der Gemeinde zugesagte Summe nicht anzunehmen. Er möchte die 5000 Euro stattdessen anderen Gautinger Kulturschaffenden zur Verfügung zu stellen.

© SZ vom 20.03.2018 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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