Ob die Post in Gauting geöffnet oder geschlossen ist, erweist sich weiterhin als Glückssache. Wegen personeller Engpässe und vermehrter Krankheitsfälle gelingt es der Postbank seit Wochen nicht mehr, kontinuierlich einen regulären Betrieb aufrecht zu erhalten. Eine Besserung ist offenbar nicht in Sicht. Eine Unternehmenssprecherin teilte der SZ am Freitag mit: "Für die kommende Woche können wir leider noch keine Einschätzung abgeben."
Die Klagen über die Unzuverlässigkeit bei der Post haben mittlerweile auch das Rathaus erreicht. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger empfindet das Gebaren als nicht hinnehmbar und kündigte daher im Gemeinderat an, sie wolle einen Beschwerdebrief schicken. Sie wolle auch überprüfen, ob der Privatisierungsvertrag eine Verpflichtung enthält, dass der Betrieb aufrechterhalten werden muss.
Kunden stehen schon seit einem Monat immer wieder vor verschlossenen Türen. Die Gautinger beobachten mit einer Mischung aus Amüsement und Empörung, was sich in der Post beim Bahnhof abspielt. Spötter empfehlen schon, wer ein Päckchen abliefern oder Briefmarken kaufen will, sollte lieber vorher anrufen, ob der Schalter auch besetzt ist.
"Leider ist die personelle Situation in unserer Filiale in Gauting aufgrund von Personalausfällen immer noch angespannt", erklärt Postbank-Sprecherin Iris Laduch-Reichelt. Darum sei nicht immer regulär geöffnet, sondern manchmal stunden- oder auch tageweise geschlossen. Die Personalplanung versuche, die durch Krankheit bedingten Engpässe aufzufangen. Dazu gehöre auch der Einsatz von Vertretern aus anderen Filialen. Um öffnen zu können, werden mindestens zwei Mitarbeiter benötigt.
Als Ausweichmöglichkeit empfiehlt der Filialfinder im Internet den Paketshop in einem Tierfutterladen an der Starnberger Straße oder den Edeka-Laden in Stockdorf.