Neue Räume für Gautinger Musikschule:Träume werden wahr

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Die Musikschule Gauting feiert groß im Schlossgarten und kann mit guten Neuigkeiten aufwarten. (Foto: Georgine Treybal)

Musikschule bekommt eigene Räume in der alten Realschule

Einmal im Jahr geht es rund im Park von Schloss Fußberg: Der "Sommernachtstraum" der Musikschule Gauting-Stockdorf ist für viele Gautinger Familien ein willkommener Anlass für einen Ausflug in den idyllischen Park an der Würmschleife. Mit einem Abend voller Musik, interessanten Gesprächen in der Pause und dem fröhlichen Ausklang mit einem spritzigen Feuerwerk unter nächtlichem Himmel. Heuer, am Samstag, bei der zehnten Open-Air-Serenade, können es die Feuerwerker kaum erwarten. Noch sind die letzten Klänge von "Abendstille überall", dem schon traditionell von Chor und Publikum gemeinsam gesungenen Abschieds-Kanon nicht ganz verklungen, als die ersten leuchtenden Sternsalven des Feuerwerks schon in den dunklen Himmel aufsteigen und in die Würm herabrieseln. Ganz hingerissen verharren die Zuschauer fast zehn Minuten lang im dunklen Park und lassen sich von der idyllischen Atmosphäre verzaubern.

Am Samstagnachmittag hat indes ein Regenguss Organisatoren und Besucher überrascht. Stühle und Bierbänke müssen erst wieder trocknen, auch das Wasser von der Überdachung der Bühne muss erst vollständig ablaufen. Möglicherweise ist der wohltuende Schauer der Grund, dass nur etwa 300 Eintrittskarten verkauft wurden, weniger als in den Jahren zuvor. Der Beginn verzögert sich ein wenig, das Vorprogramm mit dem Streichorchester der Musikschule beginnt etwas später. Für die Eltern der Musikschüler ist die Ouvertüre immer sehr wichtig, da so ein Auftritt auf einer Freilichtbühne immer eine besondere Herausforderung ist - die das Streichorchester unter Leitung von Denise Kirschke mit Bravour besteht.

Das Hauptprogramm eröffnet das Orchester der Dozenten der Musikschule unter Leitung von Johannes X. Schachtner, mit Wolfgang Roths Bigband-Sound und seinem Jahreszyklus "12 Months". Der August beispielsweise steht bei Roth für Radfahren und Harry-Potter-Lesen und wenn man das weiß, kann man es am Rhythmus erkennen. Beim Oktober wären auch ohne Ansage Anklänge an Blasmusik vom weltweit größten Bierfest auszumachen, was einige Zuhörer veranlasst, schon mal mitzuklatschen. Die Pause dauert länger als geplant: eine Oboistin hatte feststellt, dass von ihrem Instrument ein Stück abgebrochen war, erklärt Musikschulleiter Christian Hiesel-Schill. Doch kein Problem, das Ersatzteil konnte besorgt und ausgetauscht werden. Also Zeit genug, um zu erzählen, dass "Träume wahr werden". Nach 30 Jahren wird die Musikschule endlich eigene Räume im Querbau der alten Realschule bekommen. Das klassische Programm führt dann von Debussy über Théodore Dubois zu Kurt Weill. Die Klänge der Kleinen Dreigroschenmusik geben jedenfalls einen fantastischen Schluss für diesen Abend, an dem einige Kinder sogar meinen, zwischen den Baumwipfeln Harry Potters Hedwig gesehen zu haben.

© SZ vom 22.07.2015 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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