Gauting:Stockdorfer Schüler bekommen mehr Platz

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An der Rückseite des Schulhauses sind drei Anbauten vorgesehen, um Platz für zusätzliche Unterrichtsräume zu schaffen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Einstimmig beschließt der Gautinger Gemeinderat einen Ausbau von Unterrichts- und Gruppenräumen in drei Schritten. In den nächsten Pfingstferien sollen die ersten Arbeiten beginnen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa sechs Millionen Euro

Von Michael Berzl, Gauting

Die Grundschule in Stockdorf besteht aus einem im Sinne des Wortes bunten Konglomerat von Bauten: ein langer Trakt aus den Sechzigerjahren mit zwölf Unterrichtsräumen, eine halb im Boden versenkte Turnhalle, eine spitze Pyramide, die einen Treppenaufgang überdacht, die zentral gelegene Aula und ein runder Pavillon gleich im Eingangsbereich. Viele Wände sind bemalt, der Pausenhof zieht sich bis zum Würmufer.

Über Jahre ist die Mischung von Räumen und Gebäuden gewachsen; mehrfach wurde erweitert. Jetzt reicht der Platz wieder nicht. Schüler und Lehrer müssen sich schon lange mit beengten Verhältnissen arrangieren. Das Rektorat ist zu klein, in der Mittagsbetreuung reicht der Platz kaum mehr aus, es fehlen Fachräume. Nun wird erneut an- und umgebaut. Einstimmig hat der Gautinger Gemeinderat beschlossen, dass über drei Jahre hinweg für insgesamt gut sechs Millionen Euro erweitert und saniert wird. In den nächsten Pfingstferien sollen die ersten Arbeiten beginnen.

Nachdem dieses Projekt in der Vergangenheit immer wieder aufgeschoben und schon im Haushalt eingeplantes Geld für andere Aufgaben abgezweigt worden war, waren sich die Gemeinderäte am Dienstag einig, dass es nun möglichst bald losgehen soll. Dazu mag ein überzeugendes Konzept aus dem Bauamt beigetragen haben, das Ahel Bergsoy, der stellvertretende Leiter des Hochbaus, in der Sitzung vorstellte und das von Vertretern verschiedener Fraktionen einhellig gelobt wurde. "Ich finde das ein tolles Projekt. Wir sollten das auf jeden Fall auf den Weg bringen", sagte etwa die FDP-Gemeinderätin und Bildungsreferentin Britta Hundesrügge, die sich im September bei einem Rundgang mit Rektorin Bettina Aufhauser einen Eindruck von der jetzigen Lage verschafft hat. CSU-Fraktionssprecherin Eva-Maria Klinger aus Stockdorf lobte, dass mit dem vorgelegten Erweiterungskonzept "das Flair" der Grundschule erhalten bleibe. Seine Vorschläge habe er "in enger Abstimmung" mit der Schulleitung erarbeitet, betonte Bergsoy.

Demnach beginnt im nächsten Jahr ein Umbau in mehreren Schritten. Zunächst werden Bereiche umstrukturiert. Das Lehrerzimmer wird größer, ein neuer Mehrzweckraum sowie Räume für die Schulpsychologin und für Sprechstunden sind vorgesehen. Im Jahr darauf soll dann durch eine Aufstockung mehr Platz für die von der Arbeiterwohlfahrt geleitete Mittagsbetreuung geschaffen werden. Im Jahr 2023 stehen schließlich die umfangreichsten Arbeiten auf dem Plan. Dann soll der langgestreckte Bau, das ältesten Gebäude auf dem Gelände, um drei Anbauten mit Gruppenräumen erweitert werden. Zum Abschluss ist eine energetische Sanierung vorgesehen. Dazu gehören eine bessere Dämmung der Außenfassaden und ein Austausch von Glasfronten. Dafür gibt es eine Förderung von 550 000 Euro.

In elf Klassen werden in der Stockdorfer Grundschule derzeit 243 Buben und Mädchen unterrichtet. Die Schule ist über den Ort hinaus beliebt, genießt wegen innovativer Ideen und einer besonderen Atmosphäre einen guten Ruf.

© SZ vom 29.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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