Bernd Lüders freut sich über die Höhe der Spenden, die er für den Transport von Gautinger Kindergartenkindern zu ihrem Deutschkurs zusammengebracht hat. Andererseits bedauert er, dass er nicht mehr Unterstützung durch die Gemeinde bekommen hat. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger habe darauf verwiesen, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde sei, den Transport der Kinder zum vorgeschriebenen Deutschkurs zu finanzieren. Und auch der Seniorenbeirat habe sich dem Spendenaufruf nicht angeschlossen, berichtet Lüders enttäuscht.
Der Gautinger hat bereits 6000 Euro auf einem Spendenkonto gesammelt, was nach Ansicht von Alexandra Heckl, zuständig für den Geschäftsbereich Kinder, Jugend, Schulen, Soziales, schon mal die Finanzierung eines Busses ermöglicht. Im vergangenen Jahr war die Gemeinde noch selbst für die Fahrkosten aufgekommen und hatte dafür 14 000 Euro veranschlagt. Doch der rigorose Sparzwang der Kommune machte es notwendig, diesen Posten im Haushalt zu streichen. Der pensionierte Banker Lüders, 66, hatte zufällig von der Finanzierungslücke erfahren und sofort begonnen, Spenden zugunsten der Beförderung der Fünf- bis Sechsjährigen zu organisieren. Bereits vor den Sommerferien war eine großzügige Spende von 2000 Euro bei der Gemeinde eingegangen.
Lüders berichtet, er habe noch weitere mündliche und telefonische Zusagen von Freunden und Bekannten, so dass sicher eine noch höhere Summe zustande komme. Er hatte Spendenaufrufe verteilt und in vielen Geschäften ausgelegt. Mehrere Vereine und Institutionen hatten seine Initiative aufgegriffen und den Spendenaufruf auf ihren Websites gestellt. Lüders hatte auf den Multiplikator "Seniorenbeirat" gehofft und bedauert darum die Absage in der Sitzung am vergangenen Mittwoch.
Aus dem Rathaus war zu erfahren, dass die Bürgermeisterin die Initiative sehr wohl schätze und sich auch über die Spendenbereitschaft freue. Kössinger habe sich positiv dazu geäußert, aber auch darauf hingewiesen, dass der Transport nicht Aufgabe der Kommune sei, sagte Rathaussprecher Maximilian Olberding. Der Deutschkurs sei obligatorisch, die Staatsregierung wälze den Transport jedoch auf die Eltern und die Kommune ab. Bisher hätten nur die Gemeinden Gauting und Gilching die Fahrten organisiert und finanziert.