Gauting: Schlosscafé:Café-Freunde kämpfen weiter

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"Ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen": Die Initiative "Rettet das Schlosscafé" um Jürgen Schade will im Gautinger Schlosspark 2014 wieder ein Lokal eröffnen.

"Der unglaubliche Zuspruch und die riesengroße Resonanz beim Sommerfest am 21. August sowie die geglückte Eröffnung des Café-Wagens am Wochenende haben uns ermutigt, weiterzumachen", sagte Jürgen Schade, Vorsitzender des Vereins "Rettet das Schlosscafé". Bei einem Pressegespräch erklärte er zusammen mit fünf Vereinsmitgliedern, Fernziel der Initiative sei, 2014 in Schloss Fußberg wieder ein Café mit Musik, Kunst, und Kultur einzurichten. Man wolle damit wieder eine volle öffentliche Nutzung von Schloss und Schlosspark gewährleisten.

 Bild aus vergangenen Zeiten: Jürgen Schade (rechts) mit  Jane Hochstetter und Stefan Berchtold im Schlosscafé in Gauting. Schade kämpft darum, in Schloss Fußberg wieder ein Café mit Musik, Kunst und Kultur einzurichten. (Foto: Georgine Treybal)

Ende 2014 ist der erste mögliche Termin, da dann der Vertrag mit dem Kommunikationsunternehmen Engel & Zimmermann ausläuft. Das Schlosscafé hatte im vergangenen Herbst aus dem Schloss ausziehen müssen, da die Gemeinde den Pachtvertrag mit der Firma auf die gesamte Immobilie ausgedehnt hatte. Bereits im Januar 2009 hatte sich der Initiativkreis um Jürgen Schade gebildet, der seither für einen Verbleib eines Cafés im Schlosspark kämpfte.

Der Wunsch, eine kleine Gastronomie in der Remise einzurichten, scheiterte trotz früherer Zusagen: Im Dezember 2009 hatte der Gemeinderat beschlossen, ein Café in der Remise einzurichten. Darum kritisierte der Architekt Christian Hadlich, dass Bürgermeisterin Brigitte Servatius diesen Beschluss nicht umsetzen ließ und der Gemeinderat nicht darauf bestand. Die Verlängerung des Vertrages mit dem Remisen-Förderverein bis 2017 - ohne Klausel für ein Café - bedeute, dass der Gemeinderat den eigenen Beschluss nicht eingehalten habe.

"Wir bedauern diese Situation, weil den Gautinger Bürgern damit ein Stück Lebensqualität weggenommen wurde", so Schade. Wie wichtig ein Treffpunkt im Schlosspark ist, könne man an der freudigen Stimmung erkennen, mit der der mobile Bauwagens der Wirte Jane Höchstetter und Stefan Berchtold aufgenommen worden sei. Kunst- und Kulturveranstaltungen sind jedoch nicht möglich. Sie sind im Gestattungsvertrag ausdrücklich ausgenommen.

Auch die ehemalige Vizebürgermeisterin Maria Rüchardt betonte, dass sie sich seit 1981, seit dem Erwerb des Schlossareals durch die Gemeinde, für eine öffentliche Nutzung einsetze. "Der Schlosspark braucht eine ganzjährige Belebung, nicht nur eine Sommer-Nutzung, sonst verkommt er", meinte sie. So sei er erst seit dem Sommerfest wieder beleuchtet. "Unsere Arbeit orientiert sich daran, was der Bürger will. Wir wollen einen geradlinigen politischen Stil pflegen, und auch bei unterschiedlicher Parteicouleur wollen wir gut informieren und nichts verschweigen."

Dorothee Robert-Reiß bedauerte, dass die Remise so wenig kulturell genutzt werde. Der Remisenverein brauche das alte Kutschenhaus nur gut zwei Wochen für sein Sommerprogramm, ansonsten werde das Gebäude gewerblich vermietet. Schade erklärte, es gebe keine Konkurrenz zum Remisenverein. Am 28. September veranstalten die Café-Freunde ihre Mitgliederversammlung mit Neuwahl des Vorstands.

© SZ vom 11.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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