Gauting:Ruhe in der Frühlingstraße

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Sie wollen ihre Ruhe (von links): Dietrich Mauersberg, Hans-Peter Valeri und Kurt Schönberger. (Foto: Georgine Treybal)

Anwohner befürchten jedoch erneute Verkehrsbelastungen

Von Michael Berzl, Gauting

Sechs Monate Umleitungsverkehr reichen den Anwohnern der Frühlingstraße in Gauting. "Nächstes Jahr wollen wir nicht nochmal bluten", fordert Hans-Peter Valeri, der Wortführer einer Bürgerinitiative, die nach eigenen Angaben etwa 100 Mitglieder hat und sich "Gautinger Frühling" nennt. Wenn im kommenden Frühjahr die Bauarbeiten am Münchner Berg beginnen, wollen sie nicht wieder darunter leiden, dass Autos und Lastwagen auf die sonst ruhige Straße ausweichen müssen, die an ihren Grundstücken vorbeiführt, und dass am Sonntag Motorradfahrer mit zum Teil weit überhöhter Geschwindigkeit vorbeidonnern. Valeri, Kurt Schönberger, Dietrich Mauersberger und weitere Mitstreiter fordern daher, dass die Umleitung beim zweiten Bauabschnitt über Buchendorf führt; am liebsten hätten sie gar, dass schon in Neuried die Kreisstraße nach Gauting gesperrt wird.

Auf der Frühlingstraße, an der Valeri wohnt, ist in dieser Woche wieder Ruhe eingekehrt. Die Arbeiten an der Ortsdurchfahrt von Gauting sind für dieses Jahr abgeschlossen, die Münchner Straße ist wieder in beiden Richtungen befahrbar, die Anfang Juni eingeführte Einbahnregelung gilt nicht mehr. Doch im nächsten Jahr geht es weiter: Dann wird der Abschnitt bis hinauf zum Ortsausgang in Richtung Neuried saniert. Die zuständigen Fachleute im Staatlichen Bauamt Weilheim gehen davon aus, dass dort dann eine Vollsperrung nötig ist. Wie sie die Autos umleiten wollen, prüfen sie noch. In Frage kommen derzeit verschiedene Varianten.

Und da möchten die Anwohner der Frühlingstraße ein Wörtchen mitreden. "2017 wollen wir nicht wieder vor vollendete Tatsachen gestellt werden", verlangt Valeri, der sich deshalb auch bei den Straßenbauern in Weilheim schon Gehör verschafft hat. Von der Gemeinde ist er enttäuscht und zweifelt sogar Zahlen einer Verkehrszählung an, die das Rathaus vorgelegt hat.

Valeri weiß, dass seine Einflussmöglichkeiten auf die Verkehrsführung während der Bauarbeiten gering sind. Etwas hilflos droht er: "Wir würden uns nicht scheuen, bis zur Regierung von Oberbayern zu gehen". Unabhängig davon, wo die offizielle Umleitungsstrecke verläuft, werden ortskundige Autos wohl auch 2017 wieder den schnellsten Weg wählen.

© SZ vom 08.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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