Schwere Zeiten für Autofahrer:Ortsdurchfahrt wird Baustelle

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An der Münchner Straße gilt jetzt schon ein Halteverbot. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Gautinger müssen in den kommenden Jahren mit Behinderungen auf mehreren wichtigen Straßen rechnen

Von Michael Berzl, Gauting

Die Gautinger müssen sich auf umfangreiche Bauarbeiten an den Ortsdurchfahrten einstellen, die massive Verkehrsbehinderungen mit sich bringen und sich zudem über mehrere Jahre erstrecken. Betroffen ist zunächst die Münchner Straße vom Ortseingang von Neuried bis zur Würmbrücke. Auf der etwas mehr als einen Kilometer langen Strecke sollen der Fahrbahnbelag und der Unterbau komplett erneuert werden. Wenn es nach dem staatlichen Bauamt in Weilheim geht, könnten die Arbeiten schon im nächsten Jahr beginnen, sagte Amtsleiter Michael Kordon der SZ. Dann dürften aber keine größeren Komplikationen mehr auftauchen.

Ob noch Hindernisse aus dem Weg zu räumen sind, hängt vor allem von den Wünschen der Gemeinde Gauting ab. So steht noch die Entscheidung aus, ob auf der Fahrbahn auch Schutzstreifen für Radler angelegt werden können, ob der Platz dafür überhaupt ausreicht, ob ein oder zwei Streifen möglich sind. Rathausverwaltung und ein Gräfelfinger Ingenieurbüro prüfen gerade, unter welchen Bedingungen das möglich wäre.

So ein mit einer gestrichelten Linie abgetrennter Streifen, wie er zum Beispiel an der Germeringer Straße zum Schulzentrum markiert ist, hat seinen Preis. So ist dort das Parken ausnahmslos verboten. Das wiederum könnte einem Wirt und mehreren Dienstleistern an der Straße Probleme bereiten. "Das griechische Lokal kann dann zusperren", warnte Stephan Ebner (CSU), als sich der Gemeinderat am Dienstag intensiv mit dem Thema befasste. Gemeint ist das "Mythos", vor dem derzeit immerhin abends Gäste ihre Autos abstellen dürfen. Auch eine Fußpflege und ein Physiotherapeut in der Nähe bräuchten Parkplätze für die Kunden.

Und das ist nur eines der Probleme, die Schutzstreifen mit sich bringen. Sie sollten mindestens 1,25 Meter breit sein, erklärte Diplom-Ingenieur Christian Ostermann den Gemeinderäten. Für die Fahrbahn selbst seien weitere fünf Meter zu veranschlagen, dazu noch jeweils zwei Meter für die Gehsteige auf beiden Seiten. Da wird es an manchen stellen schon eng, wie zum Beispiel im Bereich zwischen Agip-Tankstelle und griechischem Lokal. Dort und an anderen Stellen reicht der Platz nicht ganz aus; die Gemeinde müsste daher Flächen dazu kaufen. Dabei geht es um einen Grunderwerb von insgesamt 134 Quadratmetern, hat Ostermann ausgerechnet. Ob diese Flächen überhaupt zu bekommen sind, soll die Rathausverwaltung klären, denn davon hängt nun viel ab. Geprüft werden soll auch die Variante, die CSU-Gemeinderat Ebner ins Spiel gebracht hat, nämlich nur einen Schutzstreifen ortsauswärts in Richtung Norden anzulegen.

Im Zuge des Umbaus werden bei der Abzweigung nach Neuried Verkehrsinseln eingebaut, der Straßenraum wird dort etwas enger. Eine Bushaltestelle vor dem Lokal "El Diablo" in der Nähe der Würmbrücke muss ein Stück verlegt werden. Wenn die Münchner Straße dann einmal umgebaut ist, ist die Zeit der Verkehrsbehinderungen und Einschränkungen, die Bauarbeiten mit sich bringen, noch nicht ausgestanden. Nach der Münchner Straße kommt nämlich die Ammerseestraße an die Reihe, teilte die Rathausverwaltung mit.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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