Gauting:Neue Anreize

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Gauting stockt Förderprogramm für Energiesparmaßnahmen auf

Von Michael Berzl, Gauting

Wer in Gauting sein Haus dämmt oder neue Fenster einbaut, bekommt von der Gemeinde einen Zuschuss. Allerdings bleibt von der Fördersumme, die im Rathaus bereitsteht, immer einiges übrig. Deshalb hat der Gemeinderat die ursprünglich vorgesehenen 100 000 Euro heuer schon auf die Hälfte gekürzt. Ausbezahlt sind erst 32 000, berichtete Wilhelm Rodrian, der im Rathaus für das Umweltmanagement zuständig ist. Das ist immerhin etwas mehr als im vergangenen Jahr. Die Förderrichtlinien werden nun etwas geändert. Das hat der Umweltausschuss am Dienstag auf Rodrians Vorschlag beschlossen, der sich davon neue Anreize erhofft.

So wird das Förderprogramm nun auf 60 000 Euro aufgestockt. Geld aus kommunalen Kassen gibt es demnach auch für den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie für die Begrünung von Dächern auf Carports oder Garagen. Dafür streicht die Gemeinde den Zuschuss für Elektroautos. Dafür waren 1000 Euro vorgesehen, der Bund bezahlt aber 4000 Euro, und eine Doppelförderung ist nicht zulässig.

Den Kauf von Elektrofahrrädern hingegen haben sich in diesem Jahr schon zwölf Gautinger von der Kommune subventionieren lassen. Maximal 150 Euro sind dafür zu bekommen; für Roller gibt es höchstens 300 Euro.

Teilweise wird das Förderprogramm auch strenger. So ist das beim Dämmen von Außenfassaden bisher oft verwendete Styropor nicht mehr zulässig. Für andere Dämmstoffe sowie Türen und Fenster gelten künftig höhere Anforderungen an ihre Wirksamkeit. Wo es möglich ist, müssen außerdem künftig Dreifachverglasungen verwendet werden; zwei Scheiben sind zum Beispiel dann zulässig, wenn Fenster sonst zu schwer würden.

Grünen-Gemeinderat Heinrich Moser hätte mit kommunalen Mitteln auch gerne das Car-Sharing gefördert, doch das hat die Mehrheit abgelehnt. Der CSU-Gemeinderat Stephan Ebner sieht das nicht als Aufgabe der öffentlichen Hand und erklärte: "Da fehlt mir völlig Maß und Ziel". Sein Fraktionskollege Benedikt Kössinger kritisierte: "Das wäre die Subvention eines Hobbys einer Gemeinderätin". Damit meinte er Christiane Lüst, die am Car-Sharing-Modell "Family of Power" beteiligt ist und deshalb bei dem Punkt nicht mitstimmen durfte.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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