Gauting:Möglichkeiten der Entwicklung

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Planerin Claudia Schreiber. (Foto: Arlet Ulfers)

Planungsgrundlagen sollen ins Internet gestellt werden

Gleich zu Beginn der Gautinger Bürgerbeteiligung am Montag im Bosco stellte die Münchner Architektin Claudia Schreiber klar: Das Isek ist nur eine Planungsgrundlage für die Kommune und Voraussetzung, um überhaupt Gelder aus der Städtebauförderung zu bekommen. Seit 2015 arbeitet sie am "Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek), einer abstrakten Untersuchung ohne konkrete Projektvorgaben. Die meisten der knapp 70 Interessierten waren enttäuscht: Sie hatten erwartet, ihre Meinung zu bestimmten konkreten Vorhaben äußern zu können. Die Unzufriedenheit wurde noch gesteigert durch technische Probleme mit dem Beamer, die Fragen und Einwände der vorwiegend älteren Bürger waren durchweg kritisch. Andreas Albath forderte, den Isek-Entwurf ins Netz zu stellen, damit man es jetzt lesen könne und nicht erst im September, wenn es im Gemeinderat beschlossen wird. Die Übertragung auf die Homepage wird nun vorbereitet.

Zum Ende ihres Berichts gab die Architektin den Anwesenden noch ein paar Überlegungen mit auf den Weg, die Stellungnahmen herausfordern. So brachte sie hinsichtlich einer Verkehrsberuhigung einen Kreisel am Hauptplatz ins Spiel - eine Idee, die ein Verkehrsplaner vor Jahren vehement abgelehnt hatte. Zudem sieht sie in Bahnhofsgebäude und E-Werk am Hauptplatz markante, erhaltenswerte Abschlüsse der Bahnhofstraße. Sie rät zu einer maßvollen und schrittweisen Entwicklung: Die Gautinger sollten selbst entscheiden, was sie in Zukunft wollen. Zudem regte sie ein Energie- und Klimakonzept an. Gauting habe viele Potenziale: Die Lage des Zentrums zwischen Würm und Hangkante am Bahnhof, beeindruckende Solitärbauten, die sich gut miteinander vertragen, viel Grün, das in die Bahnhofstraße rage. Klar sei aber, dass sich Strukturen verändern, Innenverdichtung unerlässlich sei und der Verkehr reduziert werden muss.

Die Gemeinderäte bräuchten Richtlinien, um den Investoren etwas entgegen zu setzen, forderte ein Bürger. "Wir bekommen eine Bauträger-Architektur", befürchtet Architektin Susanne Köhler. Die Isek-Unterlagen sind bis 10. August im Rathaus ausgestellt. Bis dahin können auch weitere Anregungen abgegeben werden.

© SZ vom 24.07.2019 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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