Gauting:Mit Mundschutz

TBC-Spezialist klärt im Gautinger Gemeinderat auf

Von Michael Berzl, Gauting

Die Flüchtlingskrise beschert auch den TBC-Spezialisten in der Asklepios-Klinik neue Aufgaben. Ein Großteil der Patienten in dieser Abteilung seien Asylbewerber, die auf einen verdächtigen Röntgenbefund hin nach Gauting geschickt wurden, berichtete der Oberarzt Korkut Avsar am Dienstag im Gemeinderat. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger hatte den Leiter der Infektiologie eingeladen, um Irritationen zu beseitigen, wie sie sagte. Patienten, die vom Krankenhaus aus mit Mundschutz im Ort unterwegs waren oder so zum Einkaufen gegangen sind, hatten wohl Gautinger beunruhigt. Davon hatte auch der Ärztliche Direktor Jürgen Behr schon gehört.

Avsar sollte nun mit Informationen über die Krankheit, Ansteckungswege und Sicherheitsvorkehrungen dagegenhalten. Er hat da eine gewisse Übung, da er mit dem heiklen Thema Tuberkulose schon lange umgeht. "Das Relativieren und Beruhigen gehört zu meinem täglichen Geschäft", sagte er. So versicherte er, dass es für einen gesunden Menschen gar nicht so leicht sei, sich zu infizieren; da müsse man sich schon über einen längeren Zeitraum mit einem Erkrankten in einem geschlossenen Raum aufhalten, wie zum Beispiel bei einer Autofahrt. Die Patienten würden gründlich aufgeklärt, wie sie sich verhalten müssen; dazu kämen regelmäßig Dolmetscher in die Klinik, die zum Beispiel Urdu sprechen. Etwa ein Drittel der Patienten dürften die Abteilung wegen Ansteckungsgefahr nicht verlassen; es sei Aufgabe des Pflegepersonals, darauf zu achten, dass das auch nicht passiert. Sollte sich jemand an solche Vorschriften nicht halten, könnte er im schlimmsten Fall in die geschlossene Lungenklinik in Parsberg verlegt werden.

© SZ vom 29.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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