Gauting:Mehr Sprachkurse

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Bei Infoabend in Gauting kündigt Roth Ankunft neuer Flüchtlinge an

Von Annette Jäger, Gauting

Wohlwollend und unterstützend gegenüber der Unterbringung von noch mehr Flüchtlingen in Gauting hat sich der Großteil der Zuhörer gezeigt, die am Donnerstagabend zu einem Infoabend in die Turnhalle der Grundschule gekommen waren. Gleichzeitig wurden von den ehrenamtlichen Helfern mehr Sprachkurse gefordert, die der Grundstein für eine schnelle Integration seien. Mancher kritisierte die Informationspolitik des Rathauses. Mehr als 100 Zuhörer waren gekommen, um von Landrat Karl Roth und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (beide CSU) den neuesten Stand zu erfahren.

In den nächsten Monaten sollen 63 Flüchtlinge in der ehemaligen Schmidt-Klinik in der Bergstraße untergebracht werden. Acht leben hier bereits. Bis Herbst wird sich das Haus füllen, vermutet Roth. Die Klinik wurde auf fünf Jahre angemietet. Weitere 40 Personen könnten im ehemaligen Forstamt in Stockdorf an der Gautinger Straße unterkommen, das für drei Jahre angemietet wurde. Momentan sei auch das ehemalige Pflegeheim in der Alpenstraße in Stockdorf als Unterkunft für maximal 80 Menschen im Gespräch. Konkrete Ergebnisse liegen laut Roth aber noch nicht vor.

Derzeit leben 117 Flüchtlinge in Gauting. Werden die neuen Wohnmöglichkeiten ausgeschöpft, gibt es Platz für 213 Asylbewerber. Ob Familien oder Einzelpersonen kommen, ist völlig offen, sagte Roth. Auch, wie lange sie in den Einrichtungen bleiben. Das entscheide die Dauer des Asylverfahrens. Bis zu 80 Prozent seien junge Männer zwischen 20 und 35 Jahren. Bislang läuft die Beherbergung in der Gemeinde "vorbildlich", lobte der Landrat. Das sei vor allem den Helferkreisen zu verdanken, "ohne diese Mithilfe wäre das nicht zu bewältigen".

Der Druck auf den Landkreis, noch mehr Flüchtlinge unterzubringen, wachse stetig. Bis Ostern seien 20 Flüchtlinge pro Woche in den Landkreis gekommen, jetzt seien es 33. Mehrere Zuhörer forderten dringend eine deutlich größere Anzahl schnell verfügbarer Sprachkurse. Die vorhandenen Angebote seien noch viel zu gering. Auch die Schulen müssten sich flexibler zeigen, junge Flüchtlinge zu unterrichten. Die Schulen müssten umdenken, sagte eine Zuhörerin. Kössinger und Roth versprachen, mit den Gautinger Schulleitern zu sprechen.

© SZ vom 13.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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