Gauting:Mehr Platz für große Autos

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Gemeinde setzt neue Stellplatzsatzung bereits um

Von Blanche Mamer, Gauting

Zwar ist Spritsparen und Reduzierung des Flächenverbrauchs angesagt, doch das scheint noch ferne Zukunft zu sein. Fakt ist: Es gibt immer mehr schwere und breite Autos, Garagen und Stellplätze sind zu eng. Die Gemeinde Gauting hat darauf reagiert und eine neue Stellplatzsatzung erlassen, die pro Fahrzeug eine Breite von 2,80 Meter und eine Länge von 5,50 Meter vorschreibt. Die Verwaltung hatte sogar drei auf sechs Meter vorgeschlagen.

Zwar hatte der Bauausschuss die neue Regelung bereits ausführlich diskutiert und befürwortet, doch im Gemeinderat gab es dann doch noch einige Änderungsvorschläge. Vor allem bei den Radl-Stellplätzen, die bei Neubauvorhaben nun ebenfalls Pflicht werden, nahm das Gremium noch ein paar Korrekturen vor. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger betonte, es gehe um Neubauten und Anbauten, nicht um den Bestand. Dachgeschossausbau sollte ausgenommen werden, forderte Michael Vilgertshofer (CSU). Und Stephan Ebner (CSU) kritisierte, dass bei einer Wohnung mit 120 Quadratmetern Wohnfläche die Forderung von sechs Radlstellplätzen zu hoch sei.

Vilgertshofer warnte, dass allein die Fahrradständer, aber auch die größeren Garagen eine enorme Zunahme an Flächenversiegelung bedeuteten. Diskussionsbedarf gab es auch in puncto Radständer bei den Schulen. Zehn Radlständer pro Grundschulklasse fand die Mehrheit der Gemeinderäte zu viel, zumal ja erst in der vierten Klasse der Radführerschein gemacht werde. Man einigte sich auf fünf und bei den Mittelschulen auf zehn. Gauting habe zwar nicht vor, eine neue Schule zu bauen, doch Erweiterungen seien durchaus denkbar, sagte die Bürgermeisterin. Die Mittelschule platze aus allen Nähten und werde wohl irgendwann einen Anbau bekommen müssen. Indes könne man die Satzung dann anpassen. Mit zwölf zu zehn Stimmen wurde der Antrag von Anne Franke (Grüne), beim Gymnasium die Zahl auf 15 Radständer pro Klasse festzuschreiben, knapp abgelehnt.

Auch wenn die Vorschriften erst bei Baugenehmigungen angewandt werden, hat die Gemeinde bereits damit begonnen, ihren Bestand an Parkflächen umzurüsten. Zunächst wird der Park&Ride-Platz am Bahnhof den heutigen Erfordernissen angepasst. Bisher haben die Stellplätze eine Breite von 2,30 Meter. Doch der Bauhof hat schon angefangen, abschnittweise Markierungen mit einem Abstand von 2,65 Metern zu ziehen, was eine Reduzierung der Parkplätze bedeutet. Laut Rathaussprecher Maximilian Olberding soll es in einigen Wochen auf der Seite der Gleise 90 Stellplätze geben, auf Seite der Schule bleiben dann noch 62. Was heißt, dass es dann etwa 50 Plätze weniger geben wird als heute.

© SZ vom 25.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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