Die zusätzliche Verkehrsbelastung auf der offiziellen Umleitungsstrecke während der Bauarbeiten an der Gautinger Ortsdurchfahrt ist viel geringer, als die Anwohner befürchtet haben. So seien auf der Frühlingstraße innerhalb von zehn Tagen lediglich 79 große Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen gezählt worden, die in Richtung Norden unterwegs waren, berichtete Bürgermeisterin Brigitte Kössinger im Hauptausschuss. "Das sind acht pro Tag", verdeutlichte sie. Die Zunahme des Schwerlastverkehrs war einer von mehreren Kritikpunkten aufgebrachter Anlieger.
Die Frühlingstraße dient seit mehr als zwei Wochen als Ausweichroute für den Verkehr in Richtung Stockdorf, da ein Teil der Münchner Straße nur in Richtung Süden befahren werden darf. Diese Einbahnregelung ist notwendig, weil in dem Bereich neue Kanalrohre verlegt werden. Auf der Umleitungsstrecke galt zunächst ein beidseitiges Halteverbot, was Anwohner ebenfalls kritisiert haben. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens konnte das Verbot großteils wieder aufgehoben werden, berichtete Kössinger in der Ausschusssitzung am Dienstag.
Die Belastung auf der Frühlingstraße ist wohl auch deshalb so gering, weil Ortskundige eine wesentlich kürzere Ausweichstrecke nutzen, die über die Julius-Haerlin-Straße führt. Dort wurde nun ein einseitiges Halteverbot erlassen. Dies sei schon allein deshalb notwendig, um freie Durchfahrt für Rettungsdienste zu gewährleisten, sagte die Bürgermeisterin zur Begründung. Auf den Schildern, die in dieser Woche aufgestellt wurden, ist das Verbot bis Ende Oktober befristet.
Allerdings gehen die Bauarbeiten nach der Winterpause im nächsten Jahr weiter. Kanalbau und Neubau der Fahrbahn sind auf mehrere Jahre angelegt. Die lange Dauer stoße bei vielen Gautingern auf Unverständnis, sagte CSU-Gemeinderat Maximilian Platzer. "In der Zeit haben die Münchner den Luise-Kiesselbach-Platz untertunnelt", spottete er.