Gauting:Kühle Füße

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Waldorfkindergarten erhält eine Fußbodenkühlung

Von Michael Berzl, Gauting

Der Klimawandel stellt die Gemeinde Gauting vor neue Herausforderungen. Angesichts extrem heißer Sommer, die künftig noch öfter zu erwarten sind, wird im neuen Waldorfkindergarten in der Villenkolonie eine Fußbodenkühlung eingebaut, die Mehrkosten in Höhe von etwa 12 000 Euro verursacht. Etwa 1,6 Millionen Euro kostet das Gebäude in Holzbauweise.

Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen; erst wenn das neue Gebäude voraussichtlich im Juni 2021 steht, soll der bisher genutzte Altbau an der Tassilostraße abgebrochen werden. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Buben und Mächen ohne Unterbrechung betreut werden können. Die Pläne des Allinger Architekten Matthias Kruppa für den zweistöckigen Holzbau wurden überarbeitet, um Kosten zu sparen. Zugleich ist jetzt eine Möglichkeit vorgesehen, die Räume auch ohne Klimaanlage zu kühlen. Außerdem sollen Voraussetzungen für den Einbau einer Photovoltaikanlage geschaffen werden.

Nach dem aktualisierten Vorschlag soll die Fußbodenheizung in dem Haus an heißen Sommertagen zum Kühlen genutzt werden. Dafür müsse ein spezielles Modul eingebaut werden, erläuterte Bauamtsleiterin Christiane Ait im Gemeinderat. Sie hält das für nötig in dem neuen Kindergarten, der in Holzbauweise errichtet wird, so dass sich die Räume bei starker Sonneneinstrahlung stärker aufheizen als in einem klassischen Ziegelbau.

Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) wies in der Sitzung am Dienstag darauf hin, dass die Gemeinde ein als Kindergarten genutztes Gebäude nachträglich mit einer Klimaanlage ausstatten habe müssen, weil in einigen Räumen Temperaturen von 38 Grad Celsius erreicht worden seien, was arbeitsrechtlich nicht zulässig sei. Das Haus für den Waldorfkindergarten stehe 30 bis 40 Jahre.

Zuvor hatten mehrere Gemeinderäte aus verschiedenen Fraktionen erklärt, sie hielten eine Fußbodenkühlung für überflüssig. Tobias McFadden (Piratenpartei) zum Beispiel meinte, das sei Energieverschwendung. Schließlich blieb es aber bei zwei Gegenstimmen.

© SZ vom 27.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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