Gauting:Kahlschlag bei der Kirche

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Das Kirchlein aus dem 15. Jahrhundert soll wieder mehr Luft und Sonne bekommen. (Foto: Dieter Appel)

Das Forstamt fällt Bäume rund um die geschützte St.-Ulrichs-Kapelle in Königswiesen.

Die denkmalgeschützte St.-Ulrichs-Kapelle im Wald bei Königswiesen ist wieder weithin sichtbar. Die hohen Bäume rundum sind alle auf Anordnung des Staatlichen Forstamtes München gefällt worden. Es waren hauptsächlich Eschen, aber auch einige alte Ahornbäume, Lärchen und Hainbuchen, die den Motorsägen der Forstarbeiter zum Opfer gefallen sind.

Das Kircherl aus dem 15. Jahrhundert am westlichen Hochufer der Würm steht unter Denkmalschutz und ist ein beliebtes Ziel bei Spaziergängern und Wanderern, die im Mischwald, der an das Naturwaldreservat Weiherbuchet grenzt, unterwegs sind. Diese sollen nicht gefährdet werden, sagt Wilhelm Seerieder, Betriebsleiter bei den Staatlichen Forsten. Die Eschen mussten aus Gründen der Verkehrssicherheit geschlagen werden. Sie waren vom gefürchteten Eschentriebsterben befallen, einer Krankheit, die zum Absterben der Triebe führt, den Wurzelbereich schwächt und somit die Standfestigkeit gefährdet. Beim letzten Sturm war bereits einer der alten Bäume umgefallen und zum Glück nur durch Zufall nicht auf der Kirche gelandet.

Hinzu komme, so Seerieder, dass das Landesdenkmalamt schon vor einiger Zeit den Wunsch geäußert hätte, die Bäume in der nahen Umgebung der St.-Ulrichs-Kapelle zu entfernen, weil das Bauwerk wieder mehr Luft und Sonne bekommen müsse. Die kleine Kirche, die zur Pfarrei St. Benedikt in Gauting gehört, ist ein spätgotisches Kleinod, sie war durch die starke Beschattung feucht geworden und von Schimmelpilz bedroht. Zudem ist das Schindeldach an der Nordwestseite stark bemoost. "Nach Rücksprache mit dem Gautinger Kirchenpfleger wollten wir der Kirchenverwaltung entgegenkommen und haben beschlossen, die alten Bäume in unmittelbarer Nähe zu fällen und auch die wild nachwachsenden Triebe zu entfernen", so Seerieder. Jetzt habe man entschieden, dass der Umgriff der Kirche frei bleiben soll. Allerdings gebe es Überlegungen, die Umgebung zu gestalten und einen oder zwei besondere Bäume zu pflanzen, wie beispielsweise eine Elsbeere oder einen schön blühenden Kirschbaum.

© SZ vom 24.03.2018 / Bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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