Der 17-jährige Schüler, der am 11. November in seinem Gautinger Elternhaus eine Haushaltshilfe niedergestochen hatte, war an dem Vormittag durch seine praktische Pkw-Führerscheinprüfung gefallen. Dies wollte er vor der Haushälterin aber offenbar nicht zugeben. Für die Ermittler könnte dies ein Auslöser der Tat gewesen sein. Dennoch bleibt das genaue Motiv für die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck noch unklar.
Der Jugendliche befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Ermittelt wird gegen ihn wegen des Verdachts auf versuchten Mordes. Die Kripo geht davon aus, dass der 17-Jährige mit einem Obstmesser in den Rücken des arglosen Opfers gestochen hat. Dabei wurde die 67-Jährige Reinigungskraft lebensgefährlich verletzt; sie musste in einer Klinik notoperiert werden. Die Frau befindet sich inzwischen außer Lebensgefahr und ist auf dem Weg der Besserung.
Die Bluttat ist nach Kripoangaben wahrscheinlich im Affekt begangen worden - aber offenkundig in dem Moment, als die Frau mit dem Rücken zu dem Jugendlichen gestanden hatte. Noch laufen rechtsmedizinische Untersuchungen, um den Tathergang exakt zu klären. Hierbei wollen die Ermittler zum Beispiel wissen, aus welcher Stoßrichtung und mit welcher Wucht der Gautinger mit dem Messer zugestochen und der Frau die tiefe Wunde zugefügt hatte. Während des Verbrechens war der Vater des Schülers nicht zu Hause gewesen. Die Frau konnte nach der Attacke noch selbst den Notarzt alarmieren.
Der 17-Jährige flüchtete zum Gautinger Bahnhof und fuhr mit der S-Bahn nach München zu seiner Mutter, die getrennt vom Vater des Jugendlichen lebt. Sie verständigte die Polizei. Nach ihm hatten bereits die Polizei mit mehreren Streifen, einem Suchhund und einem Hubschrauber gefahndet. Noch nicht gefunden wurde die Tatwaffe. Die Kripo vermutet, dass der 17-Jährige das Obstmesser auf der Flucht weggeworfen hat.