Jugendliche finden Gauting offenbar uncool. Keine annehmbare Skaterbahn wie in Planegg oder Gilching, keine BMX-Strecke und kein McDonald's. Dann fehlen Radwege, Schleichwege zum Schulzentrum sind nicht ausgeschildert. Und nach dem Unterricht fahren die Schüler, ohne nach links oder rechts zu schauen, im Pulk auf die Germeringer Straße, egal ob Autos kommen oder nicht. So klingen klagen von Jugendlichen. Bei der Jungbürgerversammlung am Donnerstag hätten sie Gelegenheit gehabt, ihre Vorstellungen zu äußern, das Angebot fand aber fast keine Resonanz.
Jugendreferent Tobias McFadden fragt sich nun, was er noch tun kann, um die Jugend zu erreichen. Obwohl der Gemeinderat der Piratenpartei und die Co-Referenten Benedikt Kössinger und Ariane Eiglsperger Plakate geklebt, Einladungen geschrieben, E-Mails verschickt und in den sozialen Netzwerken für die Versammlung geworben hatten, sind gerade mal vier Jugendliche und eine Mutter gekommen.
Fragen und Wünsche durfte sich Bürgermeisterin Brigitte Kössinger dennoch anhören. Die bestehende Skateranlage beim Sportgelände des GSC gefällt den Jugendlichen nicht. Die "taugt nichts", hieß es. Die Anlage sei zu klein, marode und zugewachsen. Für rund 30 000 Euro war die Anlage vor gut zehn Jahren an der Leutstettener Straße errichtet worden. Damals schien es, als wäre ein Herzenswunsch der Gautinger Jugend erfüllt worden. Bürgermeisterin schlug vor zu prüfen, ob die Anlage vergrößert werden könne. "Möglicherweise kann man mit wenig Aufwand einiges verbessern", schlägt McFadden vor. Die Jugendreferenten wollen sich demnächst die Anlagen in Planegg und Gilching anschauen. Mehr Einsatz für die Radler fordert die 20-jährige Tabia. Für die Bahnunterführung Königswiesen, die ausgebaut wird, sei ein kombinierter Geh-und Radweg vorgesehen, erfuhr sie. Sie kritisiert auch, dass die Entscheidungen des Gemeinderats nicht mehr wie zuvor im Internet veröffentlicht würden.
Im Frühjahr soll es eine weitere Jungbürgerversammlung geben, dann allerdings ein bis zwei Stunden früher.