Gauting:Im Wald, da ist der Jäger

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Anfassen erlaubt: Der Jäger Alexander Kampmeier zeigt den Kindern ein echtes Geweih. Er verschweigt auch nicht, dass er Tiere töten muss. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Alexander Kampmeier führt Kinder durch sein Revier

Von Lea Heinrich, Gauting

Bald ist Schluss mit den Ferien. Doch bevor der Schulalltag wieder beginnt, hat das Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair im Rahmen des Ferienprogramms noch zu einem Waldspaziergang mit Jäger Alexander Kampmeier eingeladen. Und so versammeln sich am Mittwochvormittag 16 Kinder und ein paar Eltern vor dem Umweltzentrum und machen sich gemeinsam auf in den Wald. Eine Attraktion für die Kinder ist allein schon der Jagdhund von Kampmeier, Lilly, der ihn ständig begleitet und sich von den Kleinen gerne streicheln lässt. Der Jäger meint dazu: "Der Hund hat zwei Seelen in einer Brust. Einerseits ist er der zahme Familienhund. Andererseits ist er wie ausgewechselt, wenn ich ihn mit zur Jagd nehme." Auf der Jagd sei der Hund das wichtigste Utensil, um Tiere aufzuspüren, erklärt Kampmeier. Er nimmt die Funktion des "Stöberhundes" ein, wie sich das in der Fachsprache nennt: Er stöbert die Tiere auf, die der Jäger dann erlegt. Die Vorgabe, wie viele Rehe und Wildschweine Kampmeier schießen muss, kommt vom Landratsamt. Der 52-Jährige sagt, er habe selber oft Probleme, Tiere zu töten, da er sich sehr "tierverbunden" fühlt. Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: "Ich bin kein Killer." Jedes erlegte Tier werde weiterverarbeitet und genutzt.

Der acht Jahre alte Tim interessiert sich vor allem dafür, was ein Jäger macht. Wie die Teilnehmer im Laufe der Führung erfahren, umfasst die Arbeit durchaus mehr als nur die Jagd auf Tiere. Als die Gruppe, die überwiegend aus Kindern von fünf bis zehn Jahren besteht, an einem Hochstand vorbeikommt, erzählt der Jäger, dass er in seinem Revier auch sehr viel Zeit damit verbringt, Hochstände oder ähnliches zu bauen. Wichtig sei auch die Spurensuche, um erkennen zu können, welches Tier sich wo aufgehalten hat. Die Kinder sind von der Führung sichtlich beeindruckt. Als der Jäger die Geweihe zweier Böcke zeigt, will jeder diese in der Hand halten.

Alexander Kampmeier erzählt viel von Tieren, man merkt, dass ihm der Beruf Spaß macht. Er selber bezeichnet die Arbeit als Leidenschaft. Seit seiner Kindheit in Nordrhein-Westfalen träumte Kampmeier davon, Jäger zu werden. Warum? "Man hat einfach das Gefühl, das machen zu wollen", lautet seine Erklärung. Hauptberuflich ist er Landschaftspfleger, aber wann immer Kampmeier eine freie Minute findet, nimmt er seine Steirische Rauhaarbracke Lilly und geht in den Wald, zu seinen Tieren.

© SZ vom 08.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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