Gauting:Ideen gefragt

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Für die Bahnhofstraße wird ein Wettbewerb ausgelobt

Von Michael Berzl, Gauting

Der Bahnhofstraße in Gauting steht ein grundlegender Wandel bevor. Das Gebäude der alten Grundschule weicht einem Neubau; das gilt auch für das Postgelände, das ein Bauträger gekauft hat. Das Bahnhofsareal wird umgestaltet, ein Komplex mit Kino und Geschäftshaus entsteht dort gerade. Am unteren Ende der Straße, auf dem Grill-Grundstück, dürften ebenfalls bald die Bagger anrücken. Um die gesamte Entwicklung in der Ortsmitte gestalterisch in den Griff zu bekommen und besser steuern zu können, schreibt die Gemeinde nun einen Ideenwettbewerb aus. Dabei stehen auch der Bestand des Jugendzentrums und des Bahnhofsgebäudes zur Disposition. So steht es jedenfalls in dem Auslobungstext, den ein Landshuter Architekturbüro verfasst hat.

Mit insgesamt 40 000 Euro ist der Wettbewerb dotiert, an dem bis zu 20 Büros teilnehmen können. Nach dem Zeitplan von Jakob Oberpriller, der die Ausschreibung betreut, sollen die Ergebnisse bis Ende Mai vorliegen, das Preisgericht soll dann im Juni tagen. Die Teilnehmer sollen sich Gedanken machen für das gesamte Gebiet vom Bahnhof bis hinunter zum Hauptplatz und damit eine Fläche von mehr als sechst Hektar.

Wo jetzt noch die Grundschule steht, die wegen baulicher Mängel seit sechs Jahren gesperrt ist, soll ein neues Gebäude mit Läden, Arztpraxen und hochwertigen Wohnungen entstehen, heißt es in den Unterlagen für den Ideenwettbewerb. Die Planungen seien "relativ weit fortgeschritten". Bisher gehört das Areal noch der Gemeinde, es soll aber verkauft werden und mindestens fünf Millionen Euro bringen.

Offen ist dagegen die Zukunft des Jugendzentrums gegenüber vom Rathaus. Es könne als "Identifikationspunkt" erhalten bleiben, heißt es in den Unterlagen für den Ideenwettbewerb, "es bleibt den Verfassern jedoch überlassen, den Standort auch anders zu überplanen". Jedenfalls seien sinnvolle städtebauliche Ergänzungsvorschläge für den Bereich des Rottenfußer-Grundstücks erwünscht, das derzeit als Parkplatz für gut 50 Autos dient. Die gestalterische Situation sei "nicht befriedigend".

Eine zentrale Rolle übernimmt in dem Wettbewerb das alte Bahnhofsgebäude, das derzeit zu großen Teilen leer steht. Ein Erhalt sei "nicht zwingend", der Wettbewerb lasse "die gesamte Bandbreite zwischen Gesamtabriss, Entfernung der Anbauten bis zur Freistellung des Baukörpers zu", heißt es in dem Text, den Diplom-Ingenieur Oberpriller und seine Kollegen vorschlagen.

Den Standort des Kriegerdenkmals stellt währenddessen Diplom-Ingenieur Helmuth Ammerl vom Büro Obermeyer zur Disposition. Er hat sich Gedanken gemacht, wie der Verkehr im oberen Bereich der Bahnhofstraße künftig geregelt werden könnte und würde die Skulptur des Künstlers Karl Himmelstoß gerne ein Stück versetzen, um den Einmündungsbereich der Ammerseestraße neu zu gestalten.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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