Gauting:Heiße Klänge, scharfes Essen

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Raxinaor, das sind die Zwillinge Pierre und Paul. (Foto: privat)

Am Wochenende findet das Afrika-Karibik-Kulturfestival statt

Von Enya Wolf, Gauting

Bunt, wild und exotisch geht es zu am ersten Septemberwochenende im Innenhof der Josef-Dosch-Grundschule. Wo das neue Schuljahr bald wieder beginnt, feiert das Afrika-Karibik-Kulturfestival die Vielfalt der Kontinente. Für ein Wochenende lädt der Verein Kenya Coast Cooperative (KCC) dazu ein, die Musik, die Küche und das Lebensgefühl fremder Länder zu genießen.

Organisiert haben das Kulturfestival die Leiter von KCC, Salim Mapapa und Hanna Prokop. Beide stammen ursprünglich aus Kenia und leben seit mehreren Jahren in Gauting. Das Festivalgelände öffnet die Tore am Samstag, 5. September, und am Sonntag, 6. September, jeweils von 11 bis 23 Uhr. An beiden Tagen gibt es von 12 Uhr an Musik und allerlei Aktionen, von Hüpfburg bis Haareflechten. Mittags beginnt auch der große Basar mit Waren aus aller Welt, der bis in die Nacht andauert. Der Trommelworkshop um 14 Uhr und die farbenprächtige Afro-Sommermodenschau um 16 Uhr finden ebenso täglich statt.

Feierlich eröffnet wird das Kulturfestival am Samstag um 15 Uhr von Bürgermeisterin Brigitte Kössinger und von einem echten afrikanischen Prinzen: Claude Mukadi von Abomey in Benin. Der Nachkomme des ehemaligen Herrschergeschlechts ist ein preisgekrönter Friedensvertreter und Schirmherr der Veranstaltung. DJ Nature legt am Samstag um 16.30 Uhr auf, am Sonntag um 15 sowie um 18 Uhr. Musikalisch eingeläutet wird der erste Abend um 18 Uhr von Raxinaor, einem außergewöhnlichen Duo. Die Zwillinge Pierre und Paul wurden in Paris geboren, wuchsen in Togo auf und leben nun in München. Nach Auftritten in der Allianzarena, in der Muffathalle und im Lenbachhaus präsentieren sie beim Afrika-Karibik-Kulturfestival ihr selbstkreiertes Genre "Tropical Pop".

Mit Reggae und Afro Beats unterhält Laye Mansa am Samstag um 20.30 Uhr die Besucher. Der gebürtige Senegalese siedelte 1984 nach Deutschland über. Seine Leidenschaft gilt der Musik, doch auch als Schauspieler hat er sich in der Landeshauptstadt einen Namen gemacht: Mansa war bereits im Tatort zu sehen und tritt in den Münchner Kammerspielen auf.

Ausklingen wird das Festival am Sonntag mit einem Konzert von Singer-Songwriter Ass Diop, der ebenfalls aus dem Senegal stammt. Sein Künstlername lautet Jahfandu - zu Deutsch: "trotz Schwierigkeiten weitermachen". Ein Highlight des Festivals ist sicherlich auch die aufwendige Feuershow am Samstag um 17 Uhr. Veranstalter Salim Mapapa tritt als Feuerschlucker auf und demonstriert sein spektakuläres Spiel mit den Flammen.

Den Organisatoren ist es ein Anliegen, mit dem Kulturfest den kulturellen Austausch innerhalb der Gemeinde anzuregen. Bayerisch spreche er selbst zwar immer noch nicht gut, aber in Gauting fühle er sich "richtig dahoam", lacht Mapapa. Der 45-Jährige möchte afrikanischen und karibischen Anwohnern eine Möglichkeit bieten, deutschen Kollegen, Nachbarn und Freunden die eigene Kultur vorzustellen: die rhythmischen Klänge, die würzigen Gaumenfreuden und die Lebensfreude der fernen Heimat.

Seit vier Jahren veranstalten Mapapa und Prokop kulturelle Events und sammeln auf diesem Weg Spenden für kenianische Kinder. Die Hilfsgelder investieren sie in Bildung, Medikamente und Kleidung. Regelmäßig fliegen die KCC-Leiter nach Kenia und betreuen die Projekte am Ort. Ein Teil der Einkünfte beim Festival soll ihrem nächsten großen Plan zugutekommen: dem Bau einer Schule.

© SZ vom 31.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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