Gauting:Hallenboden wird endlich saniert

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Der fast neue Belag der Realschule war falsch gereinigt worden

Wenigstens eine gute Nachricht kann Joachim Graf, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Würmtal-Realschule, mitteilen: In dieser Woche geht es beim Boden der Turnhalle voran. "Die Heizung liegt. Jetzt kommt eine Wärmeleitfläche und ein neuer Kunststoffboden drauf", sagte Graf. Damit könnte die Turnhalle nach den Pfingstferien wieder benutzbar sein. Bekanntlich war der fast neue Boden der Dreifachturnhalle im vergangenen Herbst unsachgemäß gereinigt worden. Die Putzfirma hatte die Fläche zunächst gewachst, dann festgestellt, dass er viel zu glatt war und angefangen die Wachsschicht abzukratzen. Schließlich wurde mit Wasser gereinigt, ohne zu beachten, dass Feuchtigkeit in den Untergrund gedrungen war und die Isolierung zu schimmeln begann. Der Sportunterricht musste umorganisiert werden, Schulklassen wurden nach Unterbrunn in die Mehrzweckhalle und in die Halle des Gautinger Sportvereins gefahren.

Gar nicht optimistisch klingen dagegen die Auskünfte zu den Fenstern der Realschule. Sie können seit dem 22. September nicht mehr geöffnet werden, da ein Scharnier eines Fensters brach und die 90 Kilo schwere Dreifachverglasung auf zwei Schüler fiel. Nur durch großes Glück gab es keine schweren Verletzungen. Bei der Untersuchung wurden weitere defekte Beschläge entdeckt, und zunächst durfte keins der etwa 300 Fenster mehr geöffnet werden. "Die Ursachensuche ist immer noch nicht abgeschlossen. Wir warten immer noch, dass die Gutachter eine Lösung finden. Ich kann dem nicht vorgreifen", sagte Graf. In der jüngsten Gemeinderatssitzung in Gauting hatten Britta Hundesrügge (FDP) und Ariane Eiglsperger (parteifrei) von der Ungeduld der Eltern und der Schüler berichtet und sich nach dem Stand der Reparaturen erkundigt. Derzeit können die Fenster nämlich nur über ein Provisorium einen Spalt breit geöffnet werden. "Das ist zu wenig, in den heißen Sommermonaten", kritisierte Eiglsperger. "Wir haben in den letzten Tagen einiges ausprobiert, aber noch keine praktikable Lösung gefunden", sagte Graf der SZ. Das Problem: Die Fensterfirma ist in Insolvenz und die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Unfalls. Selbst wenn eine Gewährleistung durch den Hersteller der Scharniere besteht, wird es eine kostspielige Reparatur, denn alle Fenster müssen ausgebaut, neue Beschläge extra angefertigt werden. "Es gibt keine andere Schule mit diesen Fenstern. Die Schule ist ein einzigartiger Entwurf, alle Bauteile sind Sonderformate", so Graf. Geplant sei, so bald es geht, in jedem Klassenzimmer wenigstens ein Fenster umzurüsten.

© SZ vom 05.05.2015 / bla - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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