Gauting:Guten Rutsch!

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Fast schon geschafft: Das Familienzentrum in Stockdorf hat eine große Außenrutsche bekommen. Bei der Planung arbeiteten Betreuer, Eltern, Kinder und die Firma "Gemeinsam gestalten" Hand in Hand. (Foto: Nila Thiel)

Eltern, Kinder und Profis bauen gemeinsam Spielgerät auf

Von Blanche Mamer, Gauting

Für Robert Schmidt-Ruiu ist es Teil des Konzepts seiner Firma "Gemeinsam gestalten": "Wenn wir naturnahe Spielplätze oder Außenanlagen für Kindergärten oder Horte anlegen, wollen wir die Projekte zusammen mit den Einrichtungen planen und ausführen. Die Leiter, Betreuer, Eltern, Kinder und Jugendlichen können ihre Ideen einbringen und sind ganz glücklich, wenn sie mitgestalten können." Beim Eltern-Kind-Programm (EKP) in Stockdorf haben die Kinder sich eine Außenrutsche gewünscht, die zusammen mit der Feuertreppe, dem Holzbalkon, der Brücke aus Seilen und dem Vorbau eine kombinierte Lösung als Brandschutz und Spielgelände außen am Obergeschoss der Alten Schule ergibt.

Am Mittwoch ist es so weit, die Pläne sind ausgearbeitet, der Anbau genehmigt, Bauhofmitarbeiter und Ehrenamtliche, Eltern und Kinder stehen bereit, um mit anzupacken. Kulturpädagogin Petra Bezdek hat die Arbeit organisiert, alles ist vorbereitet, als der Firmen-Lkw mit der langen glänzenden Rutsche auf dem Anhänger über den Mitterweg naht. Ein Radlader mit Teleskopgabel hievt die Rutsche auf den Spielplatz vorm Haus. Der 14-jährige Roman, der früher in die EKP-Mittagsbetreuung ging, und ein Mitglied des EKP-Vorstands haben eine quadratische Grube ausgehoben, in die der Fuß der Rutsche versenkt und einbetoniert wird. Es braucht fast eine halbe Stunde, bis die Rutsche in der richtigen Position ist, in die Grube eingepasst und provisorisch befestigt werden kann. Der Betonmischer ist erst für den Nachmittag bestellt. Auf den getrockneten Betonsockel soll eine dicke Decke aus Holzspänen aufgebracht werden.

Schmidt-Ruiu und seine zwei Mitarbeiter arbeiten Hand in Hand mit den Männern vom Bauhof und den fünf bis acht Laien. Zwischendurch wird darüber debattiert, welches Objekt auf einem Betonpfeiler an der stählernen Wendeltreppe montiert werden soll. Eine der engagierten Mütter bohrt Löcher, wählt die passenden Schrauben aus, hilft beim Herbeibringen des Materials. Die hölzernen Anbauten bestehen aus unregelmäßigen Latten aus Robinie, "dem härtesten und widerstandsfähigsten einheimischen Holz", erklärt sie. "Wir haben das Holz aus mehreren Baumstämmen selbst zugeschnitten", sagt Bezdek. "Das war toll, wir haben gelernt, wie man schneidet und worauf man achten muss." Der Umbau wird wohl noch heuer eingeweiht.

© SZ vom 23.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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