Gauting:Gute Idee mit Mängeln

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Terminüberschneidung behindert Diskussion über alten Bahnhof

Von Michael Berzl, Gauting

Um die Zukunft des Gautinger Bahnhofs geht es bei einem Vortrags- und Diskussionsabend im Bürgerhaus Bosco am kommenden Montag, 23. Oktober. Von 20 Uhr an referieren dort die Architekten Andreas Romero und Wolf-Eckart Lüps. Währenddessen bereitet die Gemeinde ein Plangutachten für das Areal vor; das ist eine Art Ideenwettbewerb, an dem mehrere Planer teilnehmen sollen.

"Der alte Bahnhof prägt seit hundert Jahren das Ortsbild. Er steht an einer wichtigen Stelle: Zusammen mit dem E-Werk am Hauptplatz fassen beide Bauten die Bahnhofstraße wie eine Klammer zusammen", heißt es in einer Ankündigung für den Diskussionsabend, der organisiert wird von einer Initiative unter Federführung von Romero, die sich "Architektur-Sichten" nennt. Eine gute Gestaltung sei wichtig, die Frage sei aber, was gute Architektur ausmacht. Der Bahnhof mit Umgebung gehört schon seit elf Jahren der Gemeinde; was damit geschehen soll, ist immer noch offen.

Die Diskussion am Montag ist der Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen. Vier Wochen darauf kommen die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst in ihrer Funktion als Vorsitzende des Verbands Wohnen zusammen mit dem Geschäftsführer Michael Vossen. Ihr Thema lautet dann: "Gemeinnütziger Wohnungsbau als Selbstverpflichtung". Im April ist Reiner Nagel eingeladen, der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur. Die Reihe wird inhaltlich von der Arbeitsgruppe "Architektur-Sichten" programmiert und gefördert von der Bayerischen Architektenkammer. Das Theaterforum Gauting ist Mitveranstalter, auch das Bürgerforum wirkt mit.

Allerdings weist die Veranstaltungsreihe organisatorische Mängel auf. Zeitgleich mit den ersten beiden Terminen finden die Bürgerversammlungen in Stockdorf und Gauting statt; schon deswegen werden Gemeinderäte und Rathausmitarbeier nicht kommen können. Einige Ideen haben die Architekten Christian Hadlich aus Gauting und Benedikt Sunder-Plassmann aus Greifenberg im Januar dem Gemeinderat vorgestellt, doch am Montag werden sie nicht als Referenten dabei sein. Dafür referiert Romero deren Vorschläge. Lüps schätzt er als "immer hochkonstruktiven, anregenden und intelligenten" Fachmann.

Die Veranstalter hoffen auf bis zu 50 Besucher. Der Zuspruch und das Interesse seien groß, hat Romero festgestellt. Der Eintritt zu dem Diskussionsabend in der Bar Rosso ist frei.

© SZ vom 20.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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