Gauting:Grundschule will Sozialarbeiter

Rektorin begründet Antrag mit Schülern aus fremdem Kulturkreis

Einige Klassen in der Gautinger Grundschule bestehen mittlerweile zur Hälfte aus Kindern mit Migrationshintergrund. Viele Schüler kommen aus Flüchtlingsfamilien oder aus Balkanstaaten und somit aus einem "fremden Kulturkreis", berichtet die Rektorin Elke Bernlocher-Rettstatt in einem Antrag an den Landkreis. Oft beherrschten sie die deutsche Sprache nicht, in den vergangenen Jahren tauchten immer wieder Probleme auf, Defizite im Sozialverhalten seien festzustellen. Deshalb wünscht sich die Schulleiterin Unterstützung von einem Jugendsozialarbeiter. Der Kreisausschuss hat es grundsätzlich befürwortet, dafür eine volle Stelle zu schaffen. Bisher seien im Landkreis schon neun Mitarbeiterinnen an 14 Standorten eingesetzt, berichtete in der Ausschusssitzung am Donnerstag Christine Geissler, die im Starnberger Landratsamt den entsprechenden Fachbereich leitet.

In ihrem vor einem Jahr verfassten Antrag führt Rektorin Bernlocher-Rettstatt aus, dass von den insgesamt etwa 600 Grundschülern in Gauting 30 Prozent einen Migrationshintergrund hätten. Anders ausgedrückt: Der Ausländeranteil liegt bei fast einem Drittel. Von der Jugendsozialarbeit erhofft sie sich Unterstützung für die Lehrer, die sich dann fachlichen Rat holen könnten; auch Eltern, die Schwierigkeiten haben, ihrem Erziehungsauftrag gerecht zu werden könnte damit Hilfe angeboten werden, schreibt sie.

Der Freistaat fördert zwar solche Stellen, heißt es in den Erläuterungen für die Kreisräte, der Landkreis müsse aber die verbleibenden Personalkosten in Höhe von knapp 44 000 Euro selbst tragen. Mit dem Antrag der Gautinger Grundschule befasst sich auch der gesamte Kreistag noch in seiner nächsten Sitzung am Montag, 22. Juli.

© SZ vom 15.07.2019 / rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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