Kino-Baustelle:Giftstoffe beeinträchtigen Arbeiten

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Am Gautinger Bahnhof geht es vorsichtig weiter

Von Michael Berzl, Gauting

Alarmiert durch die Funde von Altlasten auf der Kino-Baustelle geht die Gemeinde bei weiteren Arbeiten in der Umgebung des Gautinger Bahnhofs besonders vorsichtig ans Werk. Während der Pfingstferien werde der Boden unter dem Park&Ride-Platz untersucht, kündigte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger an. Gewählt werde dazu eine Methode, die umfassendere Ergebnisse liefern soll als die Analyse von punktuellen Probebohrungen an einzelnen Stellen. Auf der Fläche zwischen Bahngleisen und Grundschul-Gelände werden zwei Schlitze ausgehoben, einige Proben des Erdreichs werden genauer untersucht, der Aushub wird einstweilen wieder eingefüllt. "So ist das kostenmäßig akzeptabel", sagte die Bürgermeisterin im Gemeinderat.

Es ist zu befürchten, dass auch auf dem Parkplatzgelände Schlacke abgelagert wurde, nachdem dieses Material auf der Baustelle auf der anderen Seite des Bahnhofs gefunden worden war. Die Grünen warnen deshalb davor, dort eine Tiefgarage zu bauen und fordern in einem Antrag, den Parkplatz nur ebenerdig auszubauen. Mit dem Thema soll sich der Bauausschuss in einer seiner nächsten Sitzungen befassen, in der es dann generell um die Verkehrsplanung rund um Bahnhof und Grundschule geht.

Unterdessen gehen nach langem Stillstand die Aushubarbeiten für den Neubau eines Kino und eines Geschäftshauses neben den Bahnhof wieder weiter. Die Gemeinde musste auf eine Genehmigung des Starnberger Landratsamtes für die Zwischenlagerung des ausgebaggerten Materials warten, das mit Giftstoffen belastet ist und daher gesondert entsorgt werden muss. Mittlerweile liegt das kontaminierte Erdreich neben dem Park&Ride-Platz beim Bahnhof; die Häufen sind mit Plastikplanen abgedeckt, um zu verhindern, dass der Regen Schadstoffe in den Boden wäscht.

Kössinger rechnet damit, dass wegen der Bauarbeiten gleich nach den Pfingstferien der Radweg in der Pippinunterführung gesperrt werden muss. Bei der Unterführung soll dann eine Fußgängerampel installiert werden. Voraussichtlich bis November ist in dem Bereich dann mit größeren Beeinträchtigungen zu rechnen. "Das ist für alle mit Unannehmlichkeiten verbunden. Vor allem für die Radler ist das zum Teil schon schwierig", sagte sie. Betroffen sind auch viele Schulkinder auf dem Weg zum Unterricht. Daher appelliert die Bürgermeisterin in einem Rundbrief an Eltern, eine möglichst sichere Schulwegvariante zu suchen. Zugleich hat die Rathausverwaltung im Gespräch mit den Bauunternehmen vereinbart, dass die großen Baufahrzeuge erst nach Unterrichtsbeginn eingesetzt werden.

Die Unannehmlichkeiten während der Bauarbeiten sind aber verbunden mit der Aussicht auf ein neues Kino. Vier Säle mit Platz für 320 Zuschauer plant Breitwand-Chef Matthias Helwig in seiner vierten Dependance im Landkreis. Direkt daneben baut der Immobilienunternehmer Josef Reichenberger ein dreigeschossiges Büro- und Geschäftshaus

© SZ vom 28.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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